Das Leben des Alron
Der junge Alron wurd´ erzogen,
in einer kleinen Handelsstadt.
Den Umgang mit dem Schwert und Bogen,
man recht früh ihn gelehrt dort hat.
Nun ist der Alron 19 Jahre
und plant die ersten großen Reisen.
Er wäscht vom Zeh sich, bis zum Haare
und konsultiert den alten Weisen.
Er klopft, tritt ein und fragt sogleich,
nach Ort und Preis für Heldentaten.
Der Weise selbst ist nicht sehr reich,
und fragt sich nun:" Was soll ich raten?".
Er sucht im Buche der Geschichten
und läßt sich wortreich drüber aus.
Alron meint:" Ich werd´s schon richten."
und stürmt voll aufgestauter Kraft hinaus.
So tobt der Alron quer durch´s Feld,
erschlägt die Drachen und Dämonen.
Mit 30 hat er mächtig Geld
denn sowas tut man gut entlohnen.
Sein Ruf dringt weit. So läßt ein Regent,
ein Schreiben aufsetzen, denn eigene Ritter
besitzt er nicht. Das hat er verpennt.
Für´s Volk ist das bitter.
Man sei voller Bange, steht in diesem Schrieb.
Ein Basilisk terrorisiere das Land.
Und wenn Alron käme, ach wäre das lieb,
man gäbe ihm auch der Prinzessin Hand.
Man hat ja sonst nicht viel zu tun.
Und unser Held stürmt eifrig hin.
Es locken Ehre, Geld und Ruhm
und eine spät´re Königin.
Mit Spiegelpanzer, Riechsalz, Bogen,
stellt Alron sich dem Ungetier.
Er schießt es tot, ganz ungelogen,
in zwei Minuten. Glaubet mir.
So folgt also, was folgen muß.
Die Hand der Tochter reicht man hin.
Verlobung erst, dann Hochzeitskuß.
Und Geld natürlich, macht ja Sinn.
So steht der Alron mit der Braut,
fest umschlungen an der Hüfte.
Man wurde grade erst getraut
da fliegt ein Adler durch die Lüfte.
Alron schaut und fällt dann munter,
hier verläßt ihn dann sein Glück,
ratzfatz alle Treppen runter
und bricht sich formschön das Genick.
Was hat der Schreiber dieser Zeilen
dem Publikum nun mitzuteilen?
Der Kampf mit Drachen ist zwar fies
und macht vom Blute etwas rötlich.
Doch ist mit Sicherheit die Ehe,
auch schon bei kurzer Dauer tödlich.
Gvyn / Tanja