Anfang Frühling - am Rande der Grimfrostöden

  • Man nennt ihn Wolf oder Wulf - aber ein einsamer Jäger braucht keinen Namen.


    Der erste Frühlingstag, ein einsamer Mann steht auf dem Pass, der vom Eisengebirge in die Grimfrostöden hinabführt und erwartet den warmen* Seewind, der jedes Jahr um diese Zeit vom Nordwesten in die Grimfrostöden weht.** Dann wird er den Pass hinabwandern, sein geheimes Depot am Rande der Öden aufsuchen und von dort seine Jagdgänge starten.


    Seit fast einem Jahrzehnt wartet er an dieser Stelle auf den Frühling und jedes Jahr hat er sich eine Meile tiefer in die lebensfeindliche Wildnis vorgewagt. Ursun hat ihn mit den Tugenden Geduld, Vorsicht und Aufmerksamkeit geschenkt und so nicht selten das Leben gerettet.


    Am fünften Tag spürt er schließlich den warmen Windhauch, doch er weht ihm entgegen. Unschlüssig verharrt er. Was hat das zu bedeuten? Einen Tag wartet er, doch die Windrichtung ändert sich nicht. Mit einem unguten Gefühlt steigt er schließlich den Pass hinab. Am Fuße der Eisenberge verlässt er den Pfad und schlägt einen weiten Bogen nach Norden. Hier kennt er mittlerweile jeden Fels und jede Gletscherspalte.


    Wie jedes Jahr ist er nicht der erste Jäger in dieser Gegend. Eine Wolfsspur kreuzt seinen Weg. Ein gutes Omen. Er folgt der Spur einige Schritte und bleibt stehen. Eine andere Spur kreuzt die Spur des Wolfes. Eine große Wollratte muss viel zu früh aus dem Winterschlaf erwacht sein und hat seinen Bau verlassen. Die Spur der Ratte ist offensichtlich älter als die des Wolfs. Warum ist der Jäger der Beute nicht gefolgt? Und warum liegt eine Armlänge vom Kreuzungspunkt entfernt eine Schneekrähe im Schnee? Ihre Flügel sind ausgebreitet und zeigen nach Westen und Osten. Der Schwanz zeigt nach Norden, doch der Kopf fehlt und ihr Blut färbt den Schnee rot. Ein Zeichen drohenden Unheils?
    Antworten sind nötig. Er entknotet seine Kette und wirft Zähne und das Runenzeichen in die Luft. Doch auf dem Schnee bilden sie kein ihm bekanntes Muster. Hier findet er in diesem Jahr keine Antworten, nur Fragen.


    Nur wer die Zeichen am Himmel und im Schnee zu lesen vermag, kann hier überleben. Er braucht Antworten, muss jemanden finden, der ihm die Zeichen deuten kann. Also kehrt er um, folgt seinen eigenen Spuren und überquert erneut den Pass. Sein Blick fällt auf den Talkessel, in der die Stadt liegt, und im Nordwesten auf den Feuerberg.


    "Ich werde einen Schamanen aufsuchen müssen."



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    * Warm meint hier Temperaturen um die -15 Grad im Unterschied zu den -40 bis -50 Grad in der Ebene.
    ** Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Katabatischer_Wind

    Bruder Xaver - Priester der Hel
    Fähnrich Karl der Köhler - Veteranengardist der VI.III.III

  • Die meisten Schamanen und Runenleser des Bärengottes sind in der Ritushöhle Ursuns im nördlichen Teil des Talkessels zu finden. Der Eingang zur Runenhöhle ist dem offensichtlichen verborgen und auf keiner Karte ist er eingezeichnet. damit niemand Ihn finden mag dessen Tritt nicht vom großen Bären geleitet wird.


    Auf dem Weg in das große Tal hinunter auf die dampfenden heissen Quellen zu kommt der stille Jäger an zwei Männern vorbei die damit beschäftigt sind ihre Köpfe abwechselnd gegeneinander zu schlagen.


    Mit einem harten "Klock!" stößt der Kleinere von den beiden seine Stirn, die bereits von einer kräftigen Beule geziert wird gegen die ebenso verzierte Stirn des Größeren. Dieser setzt sich mit leicht glasigem Blick auf den Hosenboden und grunzt.


    "Is gut Biorn...du ha...hast recht. wir gehen erst zur Robbenzunge..."


    Der Kleinere nickt grimmig und rieb sich die Stirn. "Das wurd auch Zeit du verdammter Trollschädel..."

    Bruder Fulcrum Alarich Gletscherherz
    Erster Jäger des Jagdrudels Hewlânosh




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    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • Der Jäger weiß, dass man hier im warmen Talkessel häufig auf Menschenmengen trifft. Er weiß auch, dass die Menschen hier oft derart lange Reden halten und ihren warmen Atem an die kühle Luft verschwenden. Jedes Jahr muss er mit großem Unbehagen hier die Winter verbringen.


    Er betrachtet die beiden Männer kurz und überlegt, ob er sie warnen und von den bösen Vorzeichen berichten soll. Die ungeschriebenen Gesetze der Wildnis werden hier nicht so ernst genommen. Aber er hat sie verinnerlicht: Kein Jäger würde es versäumen, seinen Bruder zu warnen.


    So tritt er an die beiden Männer heran, erhebt die Hand zum Gruß, zeigt dann mit seiner Hand nach Osten und spricht: "Böse Zeichen im Himmel und im Schnee!" Anschließend kreuzt er seine Arme, um zu zeigen, dass man diesem Weg nicht folgen soll.

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  • Der Große blickt ratlos zum Kleinen.


    "Hä?"


    Der Kleine räuspert sich und nickt dem Jäger zu


    "Danke für deine Warnung Bruder der Jagd. Wir werden uns in Acht nehmen. Ursuns Pranken mit dir!"


    dann dreht er sich zu seinem Freund um, macht eine kreisende Bewegung neben seinem Ohr und flüster dem Großen leise "zu lange alleine in den Frostöden.." zu.

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    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • Der Jäger hebt den Arm zum Abschied, dann verlässt er die Bruder gen Nordwesten. Er braucht mehr als einen Tag, um auf dem nördlichen Weg um die heißen Quellen herum den Nordrand des Talkessels zu erreichen.


    Dort angekommen schaut er sich um. Er betrachtet die hohen Berge, die heißen Quellen, den Weg, den er gekommen ist und weiter nach Westen führt, und den Himmel. Dann nimmt er einen Pfeil aus seinem Köcher, bindet seine Kette mit dem Runenzeichen und den Tierzähnen an den Pfeil und spannt seinen Bogen. Er schießt den Pfeil ohne zu zielen senkrecht in den Himmel.


    Als der Pfeil gelandet ist, entspannt er den Bogen. Dann stapft er durch den Schnee dorthin, wo er den Pfeil vermutet...

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  • Der Pfeil steckt nicht allzutief im Boden denn der Frost ist nur sehr oberflächlich verschwunden trotz der Nähe der heissen Quellen. In der Nähe des Pfeiles läuft eine Tierfährte entlang die zu den Bergen rechts vom Jäger führt. Am Himmel hingegen zieht in großer Höhe ein mächtiger weisser Drache seine Bahn und der Schatten des großen Tieres wandert über den Pfeil entlang und zu den Bergen zur linken des Jägers.

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    :silly:

  • Über sich selbst verärgert sucht er schnell Deckung unter einem Felsen.
    "Wie eine Maus, die auf den Schneefalken wartet, präsentiere ich mich hier. Eldaret verzeih mir, ich bin nicht würdig, auf deinen Spuren zu pirschen."


    Als der Drache verschwunden ist, verlässt der Jäger seine Deckung, nimmt den Pfeil wieder an sich und betrachtet die Tierfährte, um Alter und Tierart zu bestimmen. Dann folgt er der Spur...

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  • Die Tierfährte stammt von einem Höhlenwiesel:



    [Blockierte Grafik: http://cdnimg.visualizeus.com/thumbs/94/76/animals,art,cute,drawings,ermine,ice,weasel-9476125ddf1e4f92daff570a10aa341f_h.jpg]


    und ist etwa einen halben Tag alt. Sie folgt einem gewundenen Weg zwischen den harten Felsen des Eisengebirges. Zähe Flechten und ein wenig kältegeprüftes Moos ist alles was an pflanzlichem Bewuchs auf diesem kargen Boden sein Auskommen findet.


    Der Weg ist unübersichtlich, schroff und gabelt sich oft. Felslöcher und Höhlen sind in den Felswänden zu sehen.

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    :silly:

  • "Ein gutes Omen, ein Jäger wie ich, der sich seinen Weg sucht.", denkt sich der Jäger. Langsam folgt er der Fährte. Immer wieder muss er auf den Schnee freien Flächen innehalten und langwierig nach dem Weg des Wiesels suchen. So kommt er nur langsam voran.

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  • Vorsichtig nähert er sich der Höhle. Sicherheitshalber legt er einen Pfeil auf. Am Eingang angekommen späht er hinein und versucht gleichzeitig die Gerüche aus der Höhle zu deuten. Die Höhle eines großen Raubtieres? Vermutlich nicht, wenn das Schneewiesel diesen Weg gewählt hat. Dennoch wartet er einige Zeit aufmerksam vor bzw. neben dem Höhleneingang,

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  • Es ereignet sich nicht viel, der Wind bläst hohl um die Ecken und ein bischen Schneegriesel weht durch den Hohlweg. Die Luft aus der Höhle riecht nach kaltem Stein und Höhlenflechten, sonst nicht nach viel.

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  • In seinem Gepäck hat der Jäger noch Zunderdose und eine Kerzenlaterne. Er entspannt den Bogen, entzündet die Laterne und ergreift seine Handaxt. Dann betritt er vorsicht die Höhle. Dabei hält nach Überraschungen Ausschau, vielleicht kann er sogar die Spur des Wiesels weiterverfolgen.

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  • tatsächlich ist die Spur im flackernden Licht der Laterne schwach zu erkennen, sie verschwindet tiefer in der Höhle und folgt einigen Abzweigungen bis sie schliesslich an einer Kreuzung in einem Loch verschwindet das für den Jäger definitiv zu klein ist.


    Der Jäger hat nun einen rechten und einen linken Gang zur Auswahl. Aus dem rechten strömt ein intensiver Geruch nach Tier, aus dem Rechten strömt ein leichter Strom frischer Luft.

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  • Der Jäger fasst seine Handaxt fester und schleicht an der Höhlenwand entlang dem Tiergeruch entgegen. Obwohl sein Jagdtrieb geweckt ist und sein Herz schneller schlägt, bleibt er vorsichtig und setzt lautlos einen Fuß vor den anderen.
    Auf der Pirsch verlieren Vergangenheit und Zukunft an Bedeutung: der Drache am Himmel, die verrückten Brüder die bösen Omen und die Suche nach einem Schamanen. Es zählt nur noch das Hier und Jetzt, Beute zu finden ohne selber zur Beute zu werden.

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  • Die Höhle weitet sich nach und nach zu einem großen Raum. An der hinteren Wand liegt ein großes zusammengerolltes zottiges Knäuel aus weissem Fell und schnauft. Reste von anderen Tieren liegen in der Höhle verstreut, alle säuberlich abgenagt. Der gelbliche Schädel einer Robbe scheint den Jäger anzustarren.


    Die Art des Tieres ist unklar, zu sehr ist es zusammengerollt. Es scheint kein Bär zu sein und es ist deutlich massiger als der einsame Jägersmann.


    Die herumliegenden Knochen machen es schwer sich leise zu bewegen, wie bösartige kleine Fallen liegen sie herum, nur darauf wartend knacken und knirschend zu zerbrechen wenn man auf sie tritt.

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  • "...ohne selber zur Beute zu werden." Diese Regel der guten Jagd geht dem Jäger durch den Kopf. "Wer auf unbekanntem Terrain ein unbekanntes Tier angreift, wird nicht lange leben."
    Vorsichtig und leise tritt der Jäger den Rückzug an. "Was ist das für ein Tier, dass eine Robbe aus dem Meer über die Berge getragen hat? Oder leben in den heißen Quellen Robben?"
    Während er nun den linken Weg anstrebt, gehen ihm Bilder durch den Kopf: ein Frostdrache, der im Flug einen Robbe fallen lässt; zwei Brüder, die mit ihrer Jagdbeute vor der Höhle rasten, und nie wieder gesehen werden.

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  • Der andere Weg führt Ihn nach einigem umherirren wieder zurück in den Talkessel wo die Stadt liegt und von dem er zu seiner Erkundung aufbrach.


    In der Ferne erkennt man die groben Steinernen Formen der Stadt durchsetzt mit den allgegenwärtigen Eiskonstruktionen die alleroten den Wohnraum erweitern.


    Ein Trupp kräftiger Männer, gerüstet in feine weiss polierte Schuppenpanzer und mit schweren Waffen ausgerüstet stapft in Richtung des Gebirges. Der Habitus dieser Männer, ihre roten Helme und die Trophäenzeichen legen nahe das es sich hier um die Höhlenwächter des Bärengottes handelt, vielleicht die einzigen Männer in Frosttal die eher als Krieger denn als Jäger bezeichnet werden könnten ob Ihrer Profession im Dienste des Hohepriesters des Bären.


    Der führende Mann nickt dem einsamen Jäger freundlich zu als sie an Ihm vorbeiziehen.

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  • "Die Krieger könnten mich zu einem Schamanen führen. Soll ich ihnen heimlich folgen oder sie um Hilfe bitten?" Der Jäger geht in sich. Sein Jagdtrieb spricht auf die Schuppenpanzer und roten Helme nicht an. Also entscheidet er sich für den offenen Weg.


    Er hebt seine Hand zum Gruß und geht mit schnellen Schritten zum Anführer hin. "Ich suche Hilfe.", spricht er, "Schlechte Zeichen habe ich gesehen, die ich nicht deuten kann."

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  • Die vorderste Pranke schlägt seine Faust zum Gruß gegen die linke Brust.


    "Reiche Beute Jagdbruder! Schlechte Zeichen? So suchst du die Hilfe der Runenleser vermute ich?


    Die anderen Pranken verteilen sich in der Gegend während der Anführer mit dem Jäger spricht und inspizieren die Umgebung genauer.

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