Ein Waisenhaus in Danglar

  • Geiles teil ^^. Sehr sehr schick geworden, besser als ich erwartet hatte! Nein, was mich angeht dürft ihr reisen, was zu sagen war wurde gesagt ;-)

    Bruder Fulcrum Alarich Gletscherherz
    Erster Jäger des Jagdrudels Hewlânosh




    Professionelle Magdanalyse für alle Bereiche!


    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • Ja, auf der Reise hast du noch Alpträume, sie kommen in einem regelmäßigen Zyklus von etwa drei tagen mal wieder.

    Bruder Fulcrum Alarich Gletscherherz
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    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • Yessy schaute von der Backbordreeling mal wieder auf die Preardin. Die stand da wie immer aufrecht, die Ruhe selbst, und auch die Tatsache, daß das Blut noch aus ihren Ärmelschößen tropfte, nachdem sie dem armen Seemann wenn schon nicht den ganzen Arm, so doch das Leben gerettet hatte, schien sie nicht im geringsten ihr Selbst aufzugeben. Auch die Träne schien erstmal wirklich nichts zu verändern. Zumindest nicht äußerlich. Er schaute zum Bug. Noch zwei Häfen, und zweimal umsteigen auf hoher See, dann würden sie Perlhafen erreichen. Danglar. Land des Erbauers. Der Erbauer. Mein Sethem, Falghat der Falghaten, sagen sie immer. Er, der niemandem beisteht, der niemandem hilft. Hatte Yessy sich selbst geholfen, als er diesen John erledigte? War es eine Beflügelung durch Janas Worte? Einfach Zufall? Oder hatte er den Willen des Erbauers ausgeführt und jenem, der über sein Maß verweilte, sein rechtmäßiges Ende beschert? Und wieso fragte er Jana nicht einfach? Weil sie ihn auch nicht auf seine Worte ansprach? Für den Erbauer! hatte er gerufen. Warum? Er spuckte über die Reeling und konnte sich gerade noch aus dem Weg ducken, weil er mal wieder den Wind vergessen hatte...

  • Jana stand an der Reling, freute sich, dass sie bald zurück in der heimat war. Doch ihre Gedanken schweiften noch ab, zu den Geschehnissen in Hohenstein. Hoffentlich war es bei Andos nur eine vorübergehende Blindheit und er inziwschen wieder sehen können. Aber diese Platte. Wenn sie doch nur noch einmal da vorbeigenagen wären, um die merkwürdigen Runen darauf abzuschreiben um herauszufinden, was dort stand. Was auch immer es war, es war ein sehr unheilvoller Ort. Und John oder etwas ähnliches würde weiter die Gegend heimsuchen. Aber was war der gewesen? Ein Untoter jedenfalls nicht, der hätte nach dem Gebet zerfallen müssen. Aber immerhin schien es soweit geholfen zu haben, dass Yessy und die anderen ihn dann hatten verletzen können. So sehr zu schwächen, dass er verschwunden war.
    Und wer oder was war das alte Steingesicht? Immerhin schien es Rabi doch eher geholfen zu haben und stellte eine Macht dar gegen die menschenfleischfressenden Ghule Johns. Nun, wenn es in dem neuen Ordenshaus eine Bibliothek gab, würde sie auch dort suchen. Und was war Rabi nun? Was würde die Träne, die sich nicht wegwaschen liess, noch mit sich bringen?
    Aber vermutlich wäre sie schnell mit weiteren Problemen beschäftigt. Begeher waren immer noch nicht gerne gesehen in Danglar, auch wenn ihre Hilfe immer sehr wichtig für Danglar gewesen war. Alles zu seiner Zeit. Ihr würde schon etwas einfallen.


    Yessy neben ihr spuckte in den Wind. Sie musste grinsen. Ein netter und zuverlässiger Kerl, auch wenn er manchmal Dummheiten beging. Na, wer tat das nicht? Aber er schien sich in Danglar einzuleben.
    "Freust du dich schon auf den festen Boden unter den Füßen?"

  • "Fester Boden? Natürlich, eine gepflasterte Straße, die zu einem guten, steinernen Wirtshaus führt, und dort ein Haufen guter bodenständiger Freunde, das ist es, was einen Rumtreiber wie mich immer glücklich macht! Aber in Danglar warten auch wieder neue Verantwortungen, weißt du selber. Du musst deiner Berufung als Preardin Marzes folgen, ich muss jetzt auf meine Gefolgsleute achten und aufpassen und zusehen, daß ich den Auftrag meines Herrn ausführe und dabei nicht meine Freunde in Danglar vergesse." Er lächelte und stopfte sich eine Pfeife. "Sag mal... wobei ich mich die ganze Zeit frage, ob ich mich nicht ungebührlich benehme, wenn ich dich duze... ich versuch ja, meist deinen korrekten Titel zu nutzen, aber ab und an rutscht mir ein Du raus, obwohl ich noch gar keine offizielle Erlaubnis dazu bekommen habe... aber zurück zu meiner Frage. Du bist ja eine gebürtige Danglarerin, da ist es ja eh klar, daß du als Erbauergläubige aufgewachsen bist. Aber wie war das damals für dich? Bist du direkt als Kind für die Laufbahn einer Preardin ausgewählt worden? Oder gab es irgendein Schlüsselerlebnis, daß dir das innere Auge für den Glauben geöffnet hat und dich deinen Weg aus freien Stücken hat wählen lassen?"

  • "Ja, aber du kommst doch mit zu der Eröffnung der Akademie, oder? Viele, die meisten Ordenskrieger, Preardine und so sind schon in ihrer Jugend im Ordenshaus zur Ausbildung. Ich war in der Rotwehr, ständig im Krieg gegen Yrch und den Waldfürsten. Genug Viecher getötet wenn sie uns zu nahe kamen, Leute herausgeschleppt, schliesslich gelernt wie man sie zusammenflickt. Das konnte ich besser als selber zuschlagen. Und diverse Male wurde ich selbst halbtod geschlagen. Beim letzten Mal, das war noch vor der Schlacht bei Midweg, habe ich etwas gespürt... oder geträumt. Ich war fast tod, aber der Preardin, der mich letztlich rettete, sagte, meine Seite sei noch nicht aufgeschlagen." Sie macht eine längere Pause, in Gedanken versunken.
    "Ich wusste danach jedenfalls, das das nicht mehr mein Weg ist. Dass meine Berufung eine andere ist, und so wurde ich Büsser und nach langen Gesprächen Akoluth.In der neueren Zeit sind immer wieder Ältere, selbst Ausländer oder sogar Karator in den Orden aufgenommen worden. Selten, aber nicht mehr unmöglich. "

  • "Natürlich komme ich mit. Das kann ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Und wenn ich einfach nur Yesop umhaue, ihn Calen zum Geschenk mache und dann endlich guten Gewissens auf ihrer Hochzeit tanzen kann, ist meine Reise nicht umsonst gewesen. Aber eigentlich will ich doch nur sehen, was aus Danglar wird. Irgendwie glaub ich, daß da mein Herz liegt, und mein Schicksal." Er nahm er einen tiefen Zug aus der Pfeife, dann noch einen. "Man fühlt sich also berufen, auch wenn einem der Erbauer eh nicht wirklich erscheint. Du bist also deinem Herzen und deinem Schicksal gefolgt, seh ich das richtig?"

  • "Ja. Der Erbauer hilft uns, und man kann auf seine Hilfe durchaus zählen. Jeder Ordenskrieger weiss das." Jana lächelt. Wie oft schon hat sie um Hilfe gebeten, für einen verletzten oder als Segen. Ja, der Erbauer ist da.
    "Aber er wird dir nie in einem Traum oder sonst erscheinen, oder sagen was du tun sollst, das musst du schon selber herausfinden. Nie wieder soll es sein wie bei dem Täuscher, der durch seine Einflüsterungen alle betrogen hat."
    Sie macht eine kurze Pause, irgendwas irritierendes hatte er gerade erwähnt: "Calen heiratet?"

  • "Nun, wenn sich der Erbauer jedem seiner Gläubigen zeigen würde und jedem persönlich helfen würde, bräuchte man ja auch keine Priester mehr, von daher denke ich, daß es so, wie es geschrieben steht, auch gut ist. Vielen Dank für deine Worte! Und ja, Calen hat sich doch schon vor über drei Jahren mit dem ehemaligen Knappen vom ...hm.... ich und danglarische Titel... Bhan oder Tar-Bhan? ... und wenn ich jetzt noch den Namen wieder ins Gedächtnis bekäme... verlobt, bei einem Konvent. Ich zieh sie immer damit auf, daß ich endlich auf ihrer Hochzeit tanzen will, aber bisher kam es ja nie dazu."

  • "Schade dass du dich nicht an den Namen erinnern kannst. Aber erstmal bin ich froh wenn ich Calen und Fiona und Arken heil wiedersehe. Und ich hoffe, dass das was die Begeher der Wege erzählen nicht so schlimm ist wie früher. So langsam sollten wir Danglarer doch lernen, wie wichtig die Begeher für uns sind.Immerhin waren sie auch die ersten, die die wahre Natur des Täuschers erkannten. Hast du eigentlich ein Buch der Erinnerung?"

  • "Ich komm schon noch drauf. Vielleicht sogar, bevor wir zur Akademieeröffnung kommen. Und nein, ich habe noch keins im Sinne der danglarischen Bücher. Ich sammle zwar schon länger danglarische Schriften, Liedtexte und sowas, aber für ein richtiges Buch der Erinnerung sollte ich denke ich mal schon ein echter Erbauergläubiger sein. Und ob ich diese Ehre und Verantwortung wirklich mal erlangen kann...." er sog an seiner Pfeife.." mal im Ernst. Ich glaube, ich will deinen Glauben annehmen. Ich glaube aber auch, daß ich noch nicht bereit bin. Denk nur an die Sache mit dem Blumenstrauß, auch wenn ich zur Erklärung, nicht zur Entschuldigung, in dem Moment nicht wusste, was das Pult für eine Aufgabe hatte. Aber die grundsätzliche Idee, mit den Blumen in Danglar ein Geschenk zu symbolisieren, auch wenn es nur an einen Geist war, ist nicht mit deinem Glauben zu vereinbaren. Der Waldfürst ist zu bekämpfen! Immer und überall! Und wer da nachlässt, hat etwas nicht verstanden oder noch nicht die Reifung. Ich will würdig sein, deinen Glauben anzunehmen, und nicht aus einer Laune heraus, weil ihr so nett seid, da mal so ein bisschen mitmachen. Wenn ich soweit bin, werde ich dich besuchen, und wenn ich in Danglar bin, bin ich für jede Unterweisung dankbar. Aber bis dahin muss ich an mir arbeiten. Wobei ein Buch der Erinnerung als Anker und zur Gemahnung garantiert nicht schaden kann."

  • "Auf der Reise kannst du gerne in meines hineinschauen. Und wenn wir in Danglar sind, werde ich dafür sorgen, dass du eines bekommst. Meines ist allerdings interessanter, da findest du mehr als nur das offizielle. Auch die Geschichte von Geoffrey ist darin. Das habe ich meiner Tante zu verdanken, die bei jener Schlacht in Mittweg dabei war."

  • "Oha, es gibt auch einen nichtoffiziellen Teil? Darüber würde ich liebend gern mehr hören! Und von Geoffrey! Ich hab ja schon so manchen Becher mit ihm geleert, aber viel unterhalten haben wir uns nie. Aber mal vorab, was erwartet mich eigentlich, wenn ich mal den Schritt gehen will und deinen Glauben offiziell annehmen will? Ein Bad im kalten Wasser mit ein paar Worten eines Preardin, ähnlich wie bei den Christen, oder ist eure Prüfung was ganz anderes?"

  • "Viele schreiben ihre eigenen Familien-Geschichten zu dem offiziellen Teil hinzu. Du kannst gerne hier auf dem Schiff schonmal hineinsehen, allerdings unter Deck, ich möchte nicht dass es nass wird."
    Sie schweigt gedankenverloren und schaut übers Wasser. Es sind schon so einige Seiten voller Tropfen, besonders bei den Liedern. Tränen. Auch nach so langer Zeit im Orden und so vielen Toten, muss sie immer wieder weinen wenn sie es singt. Halt mit mir die letzte Wacht,


    denn bald schon ist die Nacht vorbei...(http://www.danglar.de/Lieder/LetzteWacht.mp3)
    Sie reisst sich zusammen. "Was dich erwarten würde, abgesehen von Prüfungen? Peitschende Dornenranken zum Beispiel. Einfach nur ins Wasser tauchen machen wir nicht. Aber zuallererst müsstest du die Grundsteine können, und so einiges aus dem allgemeinen Buch der Erinnerung."


    (Falls Yessy unter Deck lesen möchte: Hier ist das normale Buch der Erinnerung, mein angehängtes kann ich gerade nicht finden: http://www.danglar.de/tag/buch-der-erinnerung)

  • "Meine eigene Familiengeschichte? Ähm... entweder wird das eine ganze Bibliothek, und ich werde sie verbrennen, wenn ich sie fertig habe, oder ich schreib nur das Nötigste, und das hieße, zu beschönigen. Und Beschönigen ist Selbstbelügen, nicht wahr? Nun, die Grundsteine auswendig zu lernen, wird mich erstmal die nächsten Monate vereinnahmen. Dann noch meine Lieblingsgeschichten über das Gefolge, die Lieder, die Andachten... ja, ein Buch der Erinnerungen brauch ich definitiv!" Oh verdammt, aber niemand hat behauptet, daß man was geschenkt bekommt im Leben..."Noch was. Wenn wir ankommen, werden sie dich ja nach deiner Träne fragen. Gibt es etwas, was ich nicht erzählen sollte, wenn ich auch befragt werden sollte? Immerhin war ja zumindest ein Hel-Priester mit dir beschäftigt."

  • "Ich wüsste nicht, dass es da etwas gäbe, was man nicht erwähnen sollte. Der Hel-Paladin hat ja nur nach Wissen gesucht." Sie zuckt mit den Schultern. Die Khardin haben schliesslich nicht mehr die Macht, die sie mal hatten. Die Zeiten, in denen man besser schwieg oder sehr genau überlegen, wem man was sagt, waren hoffentlich vorbei. Und sie würde alles dafür tun, dass diese Zeit nicht mehr zurück kam. "Und du musst nicht erstmal deine Familiengeschichte aufschreiben. VIele tun das, aber nicht alle. Du solltest nur das offizielle Buch kennen, die Grundsteine und das eine oder andere Lied. Und dir sicher sein, ob das der Weg ist, den du beschreiten willst."