Ein Waisenhaus in Danglar

  • Das Kinderstimmchen wurde langsam leiser. "Das alte Steingesicht hat mir geholfen...es ist mein Freund..und es hat gesagt das die Erwachsenen alle Lügner sind..." Der Schild des Ordenskriegers wurde inzwischen von wuchtigen Hieben in Stücke gehackt und er wehrte sich nun verzweifelt mit der blanken Klinge gegen das Beil. Noch zwei Messer prallten gegen die Schutzmagie und eines flog gar mit einem kurzen aufleuchten hindurch und heftete Yessy durch die Hand an den Boden.

    Bruder Fulcrum Alarich Gletscherherz
    Erster Jäger des Jagdrudels Hewlânosh




    Professionelle Magdanalyse für alle Bereiche!


    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • "Hör mal Mädchen, hier haben eine Menge Kinder und Erwachsene sehr gelitten. Ihre Kinder wurden verbrannt, nur weil sie Magie beherrschten, ihre Mütter gefangen, weil sie ein falsches Wort gesagt haben. Und keiner ist dabei so ausgerastet wie du. Es gibt viel Grausamkeit in der Welt. Aber es wird nicht besser, wenn man weiter Gewalt anwendet und harmlose Leute mit Messer angreift. Leg sie weg!"


    Sie macht eine kurze Pause. Wenn sie nun nicht handelte konnte es zu spät sein.


    "Erbauer, mein Sethem, Falghat der Falghaten,


    siehe, wir werden von dem verwirrten Geist angegriffen,


    und deine Männer werden schwer bedrängt und verletzt.


    Lass deine Kraft sein, wie die Sense, die den Schößling abschlägt,


    Lass deine Kraft wie die Sonne sein, die den Sproß versengt,


    lass deine Kraft wie den Spaten sein, der die Wurzel aus dem Boden hebt,


    Erbauer, mein Sethem, Falghat der Falghaten,


    nimm dem Geist die Macht!


    Verliere deine Macht, So spricht und befiehlt der Erbauer!"

  • Yessy schaute irritiert auf seine Hand, und bevor der Schmerz kam, wunderte er sich über die seltsame Flugbahn des Messers und die bunten Kugeln bildeten für einen kurzen Moment ein JFK in der Luft. Dann wurde ihm kurz schwarz vor Augen und der Zauber löste sich auf.

  • Die Stimme verliert sich neben dem Ohr der Preadin


    "Ihr seid auch nur wie die anderen...."


    Das Beil vor dem Ordenskrieger fiel klappernd auf den Hof, erschöpft sackte der Mann in die Knie.

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    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • puhh. Dummes Kind. Aber da konnte man jetzt wohl nichts machen. Nun gingen die Lebenden vor. Schnell wandte sie sich Yessy zu. Das Messer steckte mitten in der Hand. Sie griff in ihre Tasche und holte einen Verband und ihre Flasche heraus. Aber es würde ihm wohl nicht wehtun, wenn sie etwas davon verwendete. Yessy sah aus als hätte er das Bewusstsein schon verloren. Sie schüttete etwas davon auf die wunde, dann zog sie mit einem Ruck das Messer heraus und drückte sofort den Verband auf die Wunde. Mit einer Hand kramte sie nach ihrem Nähzeug in der Tasche. Gut dass eigentlich immer ein Faden in der Nadel war. Vorsichtig nachsehen, ob die Sehnen verletzt waren. Ja, Mist, da fehlte was. Sie musste mühsam mit der Pinzette in der Wunde pulen und beide Enden wieder zusammenbringen, und mit ein paar Stichen nähen. Wenn es nur nicht so bluten und dadurch glitschig wäre! sie brauchte ihre ganze Konzentration. Aber schließlich war es geschafft. Schnell zunähen, schließlich eine Salbe darauf und einen Verband drum. Ein Glück, dass er bei der Tortur bewußtlos war. das wäre sicher sehr schmerzhaft gewesen.


    Sie schaute wieder hoch in den Hof. gab es noch mehr Verletzte? Oder kam schon Hilfe aus dem Haus?

  • Auf dem Hof ist bis auf den Ordenskrieger in der Ecke nichts zu sehen und der wirkt mehr schockiert als verletzt.

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    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • Yessy öffnete in dem Moment die Augen, als die Preardin wieder zurück in den Hof kam. Die Hand brannte wie Feuer, aber er merkte gleich, daß sich da was anderes als ein Messer in der Handfläche befand. Mit einem kurzen Blick auf den Verband setzte er sich auf. Keine Schwindelgefühle, also nur minimaler Blutverlust. Einen Rundumblick später sah er Jana lebend rumlaufen, der Kathul war auch noch auf den Beinen ohne Blut, anscheinend hatte Sie den Geist vertrieben oder er war von alleine gegangen. Dieses verfluchte Kind! Und wie konnte sie den Schutzzauber durchdringen mit einem Messer? Er quälte sich auf die Beine, und der stechende Schmerz, der durch die Hand zuckte, bewies ihm, daß es eine dumme Idee gewesen war, sich mit der Hand abzustützen. "Autsch! Verflucht!" Er schaute Jana an. "Und, wie sieht es drinnen aus? Und hast du sie vertrieben oder gebannt, oder ist sie von alleine gegangen?"

  • "Ich glaube, der Erbauer hat ihr durch mich zumindest einen Teil der Macht genommen, sich körperlich zu betätigen. Wirklich gebannt ist sie aber sicher noch nicht. Wenn wir an dem Plan festhalten sie nach Hause zu bringen, dann werden das sehr fiese Nächte. Vielleicht sollten wir abwechselnd schlafen um zu verhindern, dass wir uns gegenseitig im Schlaf umbringen. Allerdings bedeutet dass höchstens 4 Stunden Schlaf pro Nacht für jeden. Und wir müssen hier schnell weg, bevor noch mehr Unheil angerichtet wird. Aber du bist noch verletzt und ich kann ja für dich leider nicht beten, oder bist du Erbauergläubig geworden?"

  • "Nein, Erbauergläubig bin ich nicht. Ich verspüre zwar den Wunsch, den Erbauerglauben anzunehmen, halte mich aber noch längst nicht für bereit. Erst muss ich noch gehörig an mir arbeiten, bevor ich offiziell die Bitte aussprechen darf, euren Glauben anzunehmen. Und natürlich bin ich für jede Anleitung zum rechten Leben nach den Grundsteinen dankbar, denn sonst passieren mir immer wieder so Faux Pas wie vorhin mit dem Pult und den Blumen... und mach dir um meine Hand keine Sorgen. Hast du etwaige Muskel-, Sehnen- oder Knochenschäden geflickt, oder erstmal nur die Blutung gestillt? Wenn es nur noch heilen muss, kann ich es beschleunigen. Mir hat das Schicksal vor vielen Jahren einen Kelch in die Hände gespielt, mit dem ich zweimal am Tag den Zauber der Körperheilung wirken kann. Ich darf diesen Kelch sogar in Notfällen bei dir benutzen, das haben wir ausgiebig geprüft. Frag mal Calen und Roxsana, wie oft die schon daraus trinken durften... natürlich darf man so eine Gabe nicht einfach verschludern für Nichtigkeiten, man weiß ja nie, wann man sie wirklich als letzte Notlösung braucht, von daher würde bei einer einzelnen Wunde eine Heilsalbe klüger sein, aber ich denke, wenn du über den Kelch Bescheid weißt, kann das nicht schaden. Du siehst ja, wie schnell es mich zu Boden wirft." Er sah sich die Puppe an. "Was machen wir nun mit ihr? Immer auf der Hut sein, damit sie einen nicht umbringt, obwohl wir ihr nur helfen wollen, ist doof. Ich schätze, das Vertrauen wächst auch nicht, nur weil wir nach Hohenstein reisen. Und über das alte Steingesicht wird wohl kaum was in euren Büchern zu finden sein. Ich hab jetzt nur noch die Idee, daß wir die Puppe in geweihter Erde begraben und diese Erde dann in einer Kiste mitnehmen. Ob das was bringt, keine Ahnung, aber ich bin nicht in der Lage, den Geist so zu bannen, daß wir sie nur noch in eine Flasche packen brauchen und mitnehmen können."

  • "Ich musste eine Sehne flicken. Und Heilsalbe ist drauf. Einen interessanten Kelch hast du da.. Aber wir sollten ihn wirklich nur für Notfälle benutzen."


    Sie denkt nach. "Unsere Bestattung hie ist im Normalfall eine Feuerbestattung. Das wäre aber vielleicht keine so gute Idee. Aber wir könnten sie gut einpacken, mit geweihter Asche und Salz bestreuen und dafür beten, dass sie ruhig sein möge. mehr fällt mir da jetzt auch nicht ein - ausser dem gesamten Exorzismus, den ich aber nicht beherrsche. Und ich denke, dass zumindest in Akoragahn Priester der Hel gibt, dem dortige Totengott.Einen, Andos, habe ich mal getroffen. Falls es im Hohenstein genauso ist, möchte ich der Religion des Mädchens nicht vorgreifen."

  • "Wenn wir nun mal annehmen, daß es sich bei dem Mädchen um einen klassischen Poltergeist handelt, könnte man sich wenigstens mit einer magischen Waffe gegen sie zur Wehr setzen. Die könnte ich wohl erstellen, und das sollte ich am besten gleich machen. Wenn sie von dir zumindest teilvertrieben wurde, haben wir theoretisch einen Tag und eine Nacht Zeit, bis sie wieder mit voller Stärke zurück kommen kann. Bis dahin sollten wir hier weg sein und nur noch dort lagern, wo nicht so viele Messer im Umkreis rumliegen. Scheint, daß wir baldmöglichst aufbrechen sollten, schon um deine Brüder und Schwestern und die Kinder zu schützen."

  • "nun, dann kümmer du dich um die Waffe, ich gehe in die Kapelle und versuche, die Puppe bzw den Geist mit einem Gebet und heiliger Asche und Salz einzupacken."



    Sie macht sich auf den Weg und nimmt die Puppe mit, aber lässt die Blümchen auf dem Hof.


    Oben in der Kapelle zündet sie wieder eine Kerze an, legt das Gebetstuch auf den steinernen Platz und die puppe darauf. Auch der Pott mit geweihter Asche und Salz steht daneben.


    "Erbauer, mein Sethem, Falghat der Falghaten,


    siehe der Geist dieses Kindes ist ruhelos und rachsüchtig, wie einst Regolach,


    doch noch weiss sie Freund und Feind nicht zu unterscheiden. Alles ist für sie Feind.


    Wir müssen uns vor ihr schützen, obwohl wir ihr helfen wollen,


    Nimm ihr die Kraft uns zu verletzen, wie das Salz dem Baum die Kraft nimmt"


    Sie streut Asche und Salz auf die Puppe.


    "Beruhige ihren Geist wie Madakor die Toten,"


    sie klappt die Ecke des Tuches, auf der Madakor steht auf die Puppe


    "lass deine Kraft sie und die Puppe umgeben und halten, wie ein Haus aus festem Stein"


    Sie wickelt die Puppe ganz in das Tuch ein.


    "Erbauer, mein Sethem, Falghat der Falghaten,


    beruhige und bewahre den Geist und schütze die Welt vor einem Schaden!"


    Ihre stimme wird lauter:


    "Geist, Ruhe in Frieden bei deiner Marie, das wir dich heimbringen können und zu deinen Göttern,


    So spricht und befiehlt der Erbauer"



    Hoffentlich vermag ihnen das ein paar tage Schutz zu geben..

  • Im Hof holte Yessy seinen Parierdolch heraus, legte ihn auf seinen Schoß und und griff dann aus dem Rucksack nach dem Beutel mit den zwei Tüchern, dann stellte er eine Wasserflasche neben sich. "Ihr Ahnen! Erfüllt mich mit Eurer Kraft!" Er reinigte den Dolche erst mit dem einen Tuch, dann mit dem Wasser, dann trocknete er den Dolch wieder mit dem Tuch ab. "Geister der Erde! Ihr, die ihr den Stahl dieses Dolches aus Eurem Leib freigegeben habt, gebt ihm Euren Segen! Lasst mich der Pfad Eurer Kraft sein! Gebt Eure Macht in den Stahl, auf daß er mich beschützt gegen den Unbill und den Hass dieses Geistes! Ich will dem Mädchen nicht schaden, doch sollte sie mich oder meine Gefährten wieder angreifen, will ich gewappnet sein gegen ihren Zorn!" Er strich mit dem anderen Tuch über die Klinge, auf und nieder, und wiederholtes dies mehrmals, als wenn er den Dolch polieren wollte. "Ihr Ahnen, Ihr Geister der Erde, Ihr Hüter des Schicksals! Ich danke Euch für Eure Kraft! Von nun an bis zu dem Moment, wo Ich den Dolch gegen den Geist einsetze, soll er nicht mehr gezogen werden, um Euren Segen nicht unnötig zu verbrauchen, denn Euer Segen ist dankenswert und nicht leichtfertig zu vergeben!" Dann schob er den Dolch wieder in die Scheide und ging Jana nach. An der Tür der Kapelle angekommen kam er gerade noch rechtzeitig, um ihrem "So spricht und befiehlt der Erbauer!" zuzuhören und dieses Fanal des Glaubens zu wiederholen.

  • "Lass mir bitte eine Pritsche oder einen Strohsack vor deiner Stube aufstellen, dann bin ich im Fall der Fälle schneller bei dir, beziehungsweise du bis schneller bei mir, wenn der Geist zu mir kommt."

  • "Gut, meinetwegen."


    Sie spricht den ersten Knecht an, dem sie begegnet, damit er eine Pritsche dort aufstellt.


    Dann legt sie sich bald zur Ruhe, Gepäck griffbereit, und hofft, dass die Nacht einigermaßen ruhig von statten geht.