Die Sage vom Ende der Kinderfresser und der legendären IV. Kompanie des IV. Armeeregiments oder kurz der "IV.IV"

  • In den frühen Jahren lag das Imperium von Ankoragahn in seinen zuckenden Geburtswehen, das Land war wild und ungebändigt und der Sieg der Menschen ungewiss.


    In der alten Ostfeste welche damals die Grenze zu den feindlichen Ebenen der Steintrolle bildete war eine Kompanie von jungen Soldaten angekommen. Unerfahrene Jungs, die noch kaum ihren ersten Kuss bekommen hatten, geschweige denn einen echten Kampf gesehen. Zusammen mit ihrem Waibel dem kampferfahrenen Veteranen Ulrich "Der Grindige" Balderich bezogen sie gemäß Befehl ihren Posten auf den schlachtzernarbten Zinnen dieser Feste aus karanischen Zeiten.


    Es stand nicht gut um das Imperium, die Kämpfe waren verlustreich und die Generäle versuchten übernächtigt und bleich die vielen Lücken zu füllen die sich in den Fronten auftaten, aber es war wie das Meer mit einem Sieb aufhalten zu wollen. Und so war in der Not die Entscheidung gefallen diese Frischlinge zu schicken um einen der härtesten Kampfplätze zu besetzen den es in diesem Krieg gab...Burg Knochenstein wurde sie zynisch unter den alten Veteranen genannt..erbaut auf den Knochen von Soldaten, den Mörtel mit Blut gemischt und als Lot den Morgenstern genommen...


    In der Dämmerung des dritten Tages kam die Nachricht das sie auf dem Weg waren. Die Verfluchten, die Grausamen. Die bösartigste Orkenarmee die der Feind ins Feld führte, die Kinderfresser. Allein die Nennung dieser schrecklichen Titel weichte die Eingeweide der jungen Soldaten auf und mehr als nur einer wünschte sich zurück in die unbeschwerten Tage seiner Kindheit an den Rockzipfel seiner Mutter und weg aus diesem nicht endenwollenden Alptraum. Waibel Ulrich tat sein möglichstes um die Moral seiner Männer zu halten, aber was konnte man von diesen Kindern erwarten im Angesicht eines Feindes der gestandene Veteranen in jammernde Wracks verwandelte? Schließlich wusste er sich keine andere Hilfe mehr. Er rief seine hundert Männer im großen Saal der Burg zusammen.


    Als sich alle versammelt hatte räusperte sich der im Dienst ergraute Waibel, das reden lag ihm nicht, deswegen war er nie Offizier geworden. Seine Hand fand den abgenutzen Ledergriff seines Messers, das beruhigte ihn. Treuer Stahl in hundert Schlachten gab ihm die Kraft die er brauchte um das hier zu tun.


    "Männer! Ich habe Euch etwas zu sagen. Ich weiss wie es in Euch aussieht, Ihr habt Angst. Und bei den Göttern, niemand kann es Euch vorwerfen. Sogar die Leibgarde des Imperators fürchtet die Kinderfresser, wieviel Mut muss es also Euch junges Volk kosten hier auszuharren und zu warten?


    Aber es geht hier nicht um Mut. Es geht nicht um Ehre oder gar um Ruhm. Hier geht es um die Pflicht. Ich habe eine Frau die ich liebe. Ich habe drei Töchter wie es sie besser in dieser Welt nicht besser geben kann. Ich reise seit dreissig langen Jahren von Krieg zu Krieg und von Schlacht zu Schlacht. Im alten Karan schon diente ich in der Armee und der Feind war immer derselbe, blutsaufende Monster und verfluchte Bestien. Ich habe meine Frau und meine Töchter nicht oft gesehen. Vielleicht ein Jahr meines Lebens habe ich mit ihnen verbracht, die restlichen in Tod und Verderben. Aber wisst Ihr was? Jeder einzelne Tag den ich in Gedärmen gewatet bin war es wert das erste mal meine Töchter in den Armen zu halten, sie in Frieden und Sicherheit aufwachsen zu sehen, jedes einzelne Lachen das sie mir geschenkt haben wenn sie mich sahen.


    Wir sind alles was zwischen den verdammten Kinderfressern und unseren Familien steht. Wenn wir hier nicht standhalten wird die Dunkelheit sie verschlingen. Meine Töchter. meine geliebte Frau. Eure Mütter und Väter Eure Schwestern und Brüder, Eure Freunde und jeden den Ihr je geliebt habt auf dieser Welt. Es geht hier nicht um Euch und Eure Ängste, Eure Zweifel oder Euer Glück. Ihr seid Soldaten in einem Krieg und könnt dem Schicksal nicht entkommen. Akzeptiert das Ihr diesen Ort nicht mehr verlassen werdet und werft Eure Furcht über die Zinnen. Vergesst Eure Träume und Pläne für die Zukunft und denkt an die Menschen die Ihr liebt und an IHR Glück! Denn sie sind nicht verloren und Euer Opfer kann sie retten. Denn wenn ihr hier schon sterben müsst...warum nicht dafür das sie leben und glücklich sein können?


    Also packt Eure jämmerlichen Ärsche auf die Zinnen, schleift die Klingen, vergesst alle Sorgen und Furcht! Lasst die Kinderfresser in ihrem eigenen Blut ersaufen, lasst sie einen so hohen Preis zahlen das sie NIEMALS VERGESSEN WER SIE HIER GETROFFEN HAT!"


    Und die jungen Männer, keine Kinder mehr aber auch noch keine Männer schritten bleich und schweigend zu ihren Plätzen auf die Zinnen. Klingen wurden geschliffen und Steine bereitgelegt. Und als die Horde in der Morgendämmerung des nächsten Tages vor den Zinnen von Burg Knochenstein auftauchte erwarteten einhundert Krieger sie mit scharfen Klingen und ohne Furcht im Herzen, den sie hatten ihre Träume und Hoffnungen zusammen mit allen Sorgen über die Zinnen geworfen.


    Nur zwei junge Männer wurden, schwer versehrt einen Tag nach dieser Schlacht in der Burg aufgefunden, Zwei von Einhundert. Aber auf den Zinnen und vor der Burg fanden sich derer fünfhundert erschlagene Orken und ein ganzes Dutzend toter Trolle.


    Die beiden Soldaten konnten nur Bruchstücke von den Geschehenissen dieser Nacht berichten. Einer folgte aufrgund der Schwere seiner Wunden seinen gefallenen Kameraden bald nach und der andere wurde nach langer Heilzeit hochdekoriert und verkrüppelt aus dem Dienst entlassen um zu seiner Familie zurückzukehren.


    Er kam nie dort an.


    Er hatte alle Hoffnung in seinem Leben fahren lassen für das Glück seiner Lieben.


    Nun war kein Platz mehr für ihn in dieser Welt.


    Das Banner der IV.IV, der Hirsch mit den brennenden Augen, war verschwunden. Es wird vermutet das überlebende Orken es gestohlen haben.



    Die Geschichte der IV. Kompanie ist in die Analen der imperialen Geschichte eingegangen und sie werden nicht vergessen werden.


    Denn sie starben für den Imperator und das Reich.

    Bruder Fulcrum Alarich Gletscherherz
    Erster Jäger des Jagdrudels Hewlânosh




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    "Caprum non iam habeo"


    :silly: