Beiträge von CiBi

    In seinem Gepäck hat der Jäger noch Zunderdose und eine Kerzenlaterne. Er entspannt den Bogen, entzündet die Laterne und ergreift seine Handaxt. Dann betritt er vorsicht die Höhle. Dabei hält nach Überraschungen Ausschau, vielleicht kann er sogar die Spur des Wiesels weiterverfolgen.

    Vorsichtig nähert er sich der Höhle. Sicherheitshalber legt er einen Pfeil auf. Am Eingang angekommen späht er hinein und versucht gleichzeitig die Gerüche aus der Höhle zu deuten. Die Höhle eines großen Raubtieres? Vermutlich nicht, wenn das Schneewiesel diesen Weg gewählt hat. Dennoch wartet er einige Zeit aufmerksam vor bzw. neben dem Höhleneingang,

    "Ein gutes Omen, ein Jäger wie ich, der sich seinen Weg sucht.", denkt sich der Jäger. Langsam folgt er der Fährte. Immer wieder muss er auf den Schnee freien Flächen innehalten und langwierig nach dem Weg des Wiesels suchen. So kommt er nur langsam voran.

    Über sich selbst verärgert sucht er schnell Deckung unter einem Felsen.
    "Wie eine Maus, die auf den Schneefalken wartet, präsentiere ich mich hier. Eldaret verzeih mir, ich bin nicht würdig, auf deinen Spuren zu pirschen."


    Als der Drache verschwunden ist, verlässt der Jäger seine Deckung, nimmt den Pfeil wieder an sich und betrachtet die Tierfährte, um Alter und Tierart zu bestimmen. Dann folgt er der Spur...

    Der Jäger hebt den Arm zum Abschied, dann verlässt er die Bruder gen Nordwesten. Er braucht mehr als einen Tag, um auf dem nördlichen Weg um die heißen Quellen herum den Nordrand des Talkessels zu erreichen.


    Dort angekommen schaut er sich um. Er betrachtet die hohen Berge, die heißen Quellen, den Weg, den er gekommen ist und weiter nach Westen führt, und den Himmel. Dann nimmt er einen Pfeil aus seinem Köcher, bindet seine Kette mit dem Runenzeichen und den Tierzähnen an den Pfeil und spannt seinen Bogen. Er schießt den Pfeil ohne zu zielen senkrecht in den Himmel.


    Als der Pfeil gelandet ist, entspannt er den Bogen. Dann stapft er durch den Schnee dorthin, wo er den Pfeil vermutet...

    Der Jäger weiß, dass man hier im warmen Talkessel häufig auf Menschenmengen trifft. Er weiß auch, dass die Menschen hier oft derart lange Reden halten und ihren warmen Atem an die kühle Luft verschwenden. Jedes Jahr muss er mit großem Unbehagen hier die Winter verbringen.


    Er betrachtet die beiden Männer kurz und überlegt, ob er sie warnen und von den bösen Vorzeichen berichten soll. Die ungeschriebenen Gesetze der Wildnis werden hier nicht so ernst genommen. Aber er hat sie verinnerlicht: Kein Jäger würde es versäumen, seinen Bruder zu warnen.


    So tritt er an die beiden Männer heran, erhebt die Hand zum Gruß, zeigt dann mit seiner Hand nach Osten und spricht: "Böse Zeichen im Himmel und im Schnee!" Anschließend kreuzt er seine Arme, um zu zeigen, dass man diesem Weg nicht folgen soll.

    Man nennt ihn Wolf oder Wulf - aber ein einsamer Jäger braucht keinen Namen.


    Der erste Frühlingstag, ein einsamer Mann steht auf dem Pass, der vom Eisengebirge in die Grimfrostöden hinabführt und erwartet den warmen* Seewind, der jedes Jahr um diese Zeit vom Nordwesten in die Grimfrostöden weht.** Dann wird er den Pass hinabwandern, sein geheimes Depot am Rande der Öden aufsuchen und von dort seine Jagdgänge starten.


    Seit fast einem Jahrzehnt wartet er an dieser Stelle auf den Frühling und jedes Jahr hat er sich eine Meile tiefer in die lebensfeindliche Wildnis vorgewagt. Ursun hat ihn mit den Tugenden Geduld, Vorsicht und Aufmerksamkeit geschenkt und so nicht selten das Leben gerettet.


    Am fünften Tag spürt er schließlich den warmen Windhauch, doch er weht ihm entgegen. Unschlüssig verharrt er. Was hat das zu bedeuten? Einen Tag wartet er, doch die Windrichtung ändert sich nicht. Mit einem unguten Gefühlt steigt er schließlich den Pass hinab. Am Fuße der Eisenberge verlässt er den Pfad und schlägt einen weiten Bogen nach Norden. Hier kennt er mittlerweile jeden Fels und jede Gletscherspalte.


    Wie jedes Jahr ist er nicht der erste Jäger in dieser Gegend. Eine Wolfsspur kreuzt seinen Weg. Ein gutes Omen. Er folgt der Spur einige Schritte und bleibt stehen. Eine andere Spur kreuzt die Spur des Wolfes. Eine große Wollratte muss viel zu früh aus dem Winterschlaf erwacht sein und hat seinen Bau verlassen. Die Spur der Ratte ist offensichtlich älter als die des Wolfs. Warum ist der Jäger der Beute nicht gefolgt? Und warum liegt eine Armlänge vom Kreuzungspunkt entfernt eine Schneekrähe im Schnee? Ihre Flügel sind ausgebreitet und zeigen nach Westen und Osten. Der Schwanz zeigt nach Norden, doch der Kopf fehlt und ihr Blut färbt den Schnee rot. Ein Zeichen drohenden Unheils?
    Antworten sind nötig. Er entknotet seine Kette und wirft Zähne und das Runenzeichen in die Luft. Doch auf dem Schnee bilden sie kein ihm bekanntes Muster. Hier findet er in diesem Jahr keine Antworten, nur Fragen.


    Nur wer die Zeichen am Himmel und im Schnee zu lesen vermag, kann hier überleben. Er braucht Antworten, muss jemanden finden, der ihm die Zeichen deuten kann. Also kehrt er um, folgt seinen eigenen Spuren und überquert erneut den Pass. Sein Blick fällt auf den Talkessel, in der die Stadt liegt, und im Nordwesten auf den Feuerberg.


    "Ich werde einen Schamanen aufsuchen müssen."



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    * Warm meint hier Temperaturen um die -15 Grad im Unterschied zu den -40 bis -50 Grad in der Ebene.
    ** Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Katabatischer_Wind

    Auf meinem Weihnachtswunschzettel steht nun die Nähmaschine. Dann muss ich nicht mehr Schwiegermutter und Freundinnen meiner Frau bemühen. Ich werde dann mal anfangen mein Skapulier weiter zu bearbeiten. Ein spitzer Abschluss vorne und hinten könnte eine Verbesserung sein, außerdem braucht es irgendwann einen Saum oder eine Borte mit Runen.


    P.S. Wer erstellt einen Hel-Smiley?

    "Ich glaube nicht, dass ich sie erneut treffen werde. Sie ist weitergezogen, da der Schmerz und der Schrecken noch sehr tief sitzen. Es bedurfte bereits einiges an Beharrlichkeit meinerseits, um die wenigen Informationen zu erhalten", antwortet Bruder Xaver, "Ich bin aber froh, dass ich mein Versprechen einhalten konnte, das Grab von Argon Schwertfeger zu finden und zu segnen. Ich versuche noch einige Zeit hier in der Grenzfest zu verweilen und mich den Grenzpatrouillen anzuschließen. Dann kann ich herausfinden, ob es weitere Flüchtlingszüge gibt oder wir das Übel besiegt haben. Was mit Rabi ist... ?", Xaver denkt nach, "Die Mutter wollte mir mitteilen, dass die Puppe Rabi gehörte und ihre Tochter hoffentlich vor ihrem Gatten gestorben sei. Aber wie kam die Puppe zu euch in die Ferne nach Danglar? Dies bleibt ein Rätsel."

    Vater Luitgard steht in der Krypta der Heiligen Adelgunde. Lange betrachtet er das Grab mit der wiedergefundenen Grabplatte. Dann tritt er im Schein der Öllampe an das Lesepult und schlägt das Buch auf. Sein Blick fällt auf die ersten Seite der "Gesammelten Legenden der Heiligen Adelgunde".
    Nicht zum ersten Mal liest er, wie es sich mit ihrer Berufung verhielt, als sie ziellos und von den Menschen und Göttern verzweifelt durch Karan gezogen war. Wie sich an einer Wegkreuzung die Göttin selbst zu ihr gesellt hatte, sie sie aber erst Tage später an diesem Ort, an dem später der Tempel errichtet worden ist, erkannt hatte.
    Vater Luitgard blättert weiter. Verschiedene Legenden füllen die Seiten. Schließlich beginnt er wieder zu lesen. "Die Berufung Bruder Luitgards" ist die Legende überschrieben. Er liest und erinnert sich an die Erlebnisse vor über vierzig Jahren. Schließlich blättert er weiter, bis er auf die erste unbeschriebene Seite stößt. Er greift in seine Tasche, entnimmt Tintenfass und Feder und beginnt zu schreiben: "Bruder Freyfusz erkennt den Namen der Göttin ..."


    Später beschließt der Rat der Priester, Bruder Freyfusz als Mönch in den Orden aufzunehmen. Anstelle der sonst üblichen Prüfung wird er beauftragt, sich der Expedition nach Hohenstein anzuschließen und den Menschen dort neben Vater Andos die milde, lebensbejahende und bescheidene Seite der Göttin nahezubringen.


    Sollte ihn sein Weg zur Vorbereitung der Expedition irgendwann in die Bibliothek führen, um Informationen über Hohenstein zu erhalten, wird der Bibliothekar verzweifelt das Buch "Legenden aus Hohenstein" suchen, das dieser erst kürzlich gelesen hat. Die Stelle im Regal ist leer und auch auf den Lesepulten ist es nicht zu finden. Der Bibliothekar flucht und schwört alle Eide, den Bücherdieb zu vierteilen, wenn er ihn in die Finger bekommt. Wen könnte er meinen?

    Bruder Xaver ist von sich selbst begeistert. Er scheint über die kulturellen Grenzen hinweg den rechten Ton getroffen zu haben. Ermutigt von diesem Erfolgt, wagt er nun sogar sprachliche Anleihen:


    "Mäh Amarthion, iss und trink, dann kann ich erzählen. - Wirt, noch einen Krug Milch bitte! - Es ist so. Gestern versprach ich einer Flüchtlingsfamilie, nachdem ich von ihrem Unglück erfuhr, in Hohenstein das Grab des Vaters zu suchen und zu segnen. Denn dort treiben Mörder ihr Unwesen, die auch nicht davor zurückschrecken, anschließend die Gräber zu schänden. Vor diesem Gräuel sind sie nach Ankoragahn geflohen.
    Deswegen werde ich nach Westen ziehen, aber ich brauche Hilfe. Wir Stadtmenschen sind schnell hilflos in der Wildnis. Du scheinst ein Kind des Waldes zu sein, vielleicht könntest du uns helfen, einen gut Weg zu finden?
    Außerdem muss ich heute aufbrechen nach Osten in meinen Tempel, um Bericht zu erstatten und meine Gefährten holen. Dann habe ich aber keine Zeit mehr, hier und in den benachbarten Orten weitere gute Menschen einzuladen. Vielleicht könntest du schon heute nach Westen ziehen bis zur westlichen Festung über Falkenau, Dunkelsee und Wolfsgrund und in den Ortschaften mit diesen Auftrag", Bruder Xaver zeigt das Schriftstück, "öffentlich machen. Wir werden uns dann an der Grenze wiedersehen.
    Bitte, schließe dich dieser guten Sachen an."

    Bruder Xaver mustert die Gäste eine Weile. Wer wäre wohl geeignet, sich der Expedition anschließen? Wer könnte die Aufrufe in den Orten entlang des Weges verbreiten? Sein Blick bleibt auf dem Halbelfen hängen: schlanker Körperbau, flinke Beine, leichtes Gepäck. Ein idealer Kandidat! Vielleicht versteht er sich auch noch auf das Überleben in der Wildnis und das Spurenlesen? Bestimmt, Elfen leben schließlich im Wald!


    Also tritt Bruder Xaver an den Halbelfen heran:


    "Guter Mann, ich werde die Milch, den Haferbrei und Pfannkuchen bezahlen. Denn ich spüre, dass du ein gutes und mutiges Herz hast, das darauf drängt Unrecht, Traurigkeit und Not zu mildern."


    Bruder Xaver greift nach dem Milchkrug und schenkt beiden einen vollen Becher ein.


    "Ich bin übrigens Bruder Xaver und auch mir liegt es am Herzen, Unrecht zu bekämpfen. Leider musste ich in letzter Zeit erfahren, dass im Nachbarland Frauen und Kinder getötet werden und daher viele Flüchtlinge auf unseren Straßen unterwegs sind."


    Bruder Xaver nimmt einen kräftigen Schluck Milch.


    "Du bist jetzt sicherlich erbost, dass so etwas möglich ist!? Sich an den Schwächsten zu vergreifen... Als ich es hörte wurde ich zornig, daher werden wir nach Westen ziehen, den Verfolgten beistehen und das Unrecht bekämpfen. Wir könnten durchaus noch Leute guten Willens brauchen, die schnell auf ihren Beinen sind und die Spuren auf den Wegen zu lesen wissen. Der Schutz und der Lohn der Göttin wird uns gewiss sein."