Posts by Balduin

    Ehrlich, unsere Wald-larpies sind doch das Beste was es gibt! :) Ich liebe es den ganzen Tag als Gruppe mit Euch im Wald zu sein.


    Was das Thema Taverne angeht, will ich mich mal schlau machen, ob das nicht evtl. auch auf Schloss Homburg in Nümbrecht ginge.
    Dazu aber erst mehr im Mai.

    http://ostreich.de/forum/viewtopic.php?f=82&t=4794



    Ich will es mit einer Umfrage vereinfachen.
    Ende der Umfrage ist der 06.März.

    Im Osten wird gerade für eine Münzbestellung gesammelt.
    Es gibt eine Überlegung für eine neue Prägung, die aber nur ab 5000 Stück hergestellt wird.
    Eine Münze kostet ca. 30 Cent.


    Möchte noch jemand Münzen bestellen?
    Hier ist der Link:


    http://ostreich.de/forum/viewtopic.php?f=82&t=3886


    Hier ist der aktuelle Stand:


    Zitat:
    Jan 100 Kupfer
    Tim 20 Silber 100 Kupfer
    Benny 20 Silber 100 Kupfer
    Kerstin 30 Silber
    Luise 20 Silber 100 Kupfer
    Sven 20 Silber 100 Kupfer
    Friederike 10 Silber 50 Kupfer
    Lukas 100 Kupfer
    Jonathan 60 Silber 300 Kupfer
    Kevin 10 Silber 50 Kupfer
    Olav: 50 Silber, 250 Kupfer
    Hansmann: 10 Silber, 50 Kupfer


    In Summe: 250 Silber, 1300 Kupfer


    Hier fehlen noch 10 Silber zu dem von Fabs gewünschten Verhältnis!



    Nur neue Prägung!
    Zitat:
    Joschi 20 Silber 100 Kupfer
    Ursula 10 Silber 50 Kupfer
    Anja 20 Silber 100 Kupfer
    Jan 20 Silber 100 Kupfer


    In Summe: 70 Silber, 350 Kupfer



    Insgesamt hätten wir derzeit 1.970 Münzen für eine potentielle neue Prägung!
    Sprich es fehlen zu der Mindestmenge von 3.000 Münzen noch 1.030 Münzen!!!

    Valensdorf im Winter


    Bisher war es tatsächlich gut gelungen die Bevölkerung in Axtfels und Valensdorf zu versorgen.
    Zwar war erst die Hälfte des Winters um, doch ließ diese Tatsache Hoffnung in Balduin erwachen.
    Sorgen bereitete ihm immernoch die Planung des Sommerfeldzugs.
    Es schien keine Möglichkeit zu geben, Valensdorf geschweige denn Axtfels im Sommer zu verlassen.
    Zu viele Aufgaben und Probleme mussten noch gelöst werden.
    Dann öffnete er den Vorhand seines Arbeitszimmers und anschließend das Fenster.
    Kalte Luft strömte ein und Balduin warf einen Blick über seine Stadt, Valensdorf.
    Sein Blick schweifte über die vielen Häuser und er sah in die Ferne nach Westen, als er einen Falken heran fliegen sah.
    Der Falke hielt direkt auf ihn zu, so dass Balduin einige Schritte zurücktrat, als der Falke im Fenstersims landete.
    Rasch machte Balduin sich daran, die Nachricht von seinem Bein zu lösen und die Nachricht zu lesen.


    Kaldor schrieb in der Nachricht von dem Besuch des Herzogs Alexander von Varamon,
    der seinerseits einen Befehl der Regentin Ain von Calor überbracht hatte - den Rückzug der Truppen von der Halbinsel.


    Es war als hätte man Balduin mit der Steine in den Bauch gelegt.
    Sie sollten die Truppen von der Halbinsel abziehen? Nach all den Opfern?
    Oder Gefahr laufen, die Halbinsel an das Schwarze Eis zu verlieren?


    Es dauerte eine Weile bis Balduin seine Fassung wiedererlangte.
    Trotz aller Bedenken, nahm er sich flink ein Stück Papier und begann zu schreiben.



    Freund Kaldor,
    der Befehl der Regentin löst Unbehagen in mir aus.
    Sind alle die gebrachten Opfer vergebens?
    Letztlich zählt nur der Befehl der Regentin - befolge ihn.
    Zieh die Truppen von der Halbinsel zurück, wenn es so sein soll.
    Hochachtungsvoll,
    Balduin


    Mit flinken Fingern rollte Balduin das kleine Papier ein und steckte es in das kleine Röhrchen am Bein des Falken.

    Alexander


    Der Graf nahm die angebotene Hand mit einem erleichternden und bestätigenden Nicken entgegen. Einen Moment standen die beiden Männer schweigend vor dem langsam herunter gebrannten Feuer.
    "Offenheit und Ehrlichkeit" Der Reichsgraf wiederholte die Worte wie eine Art Schwur.

    "Ja, darauf würde ich gerne noch einen Kelch mit Euch trinken!" Mit diesen Worten nickte er dem Kammerdiener zu, der zurückhaltend an der Tür gewartet hatte. "Das Ihr Euch rückversichern wollt bei Eurem Lehnsherren oder seinem Stellvertreter, spricht für Euch. Nehmt Euch die drei Tage, um es dem schwarzen Eis so schwer wie möglich zu machen. Sollte wider Erwarten eine andere Nachricht von Balduin kommen, schickt mir einen Botenreiter hinterher. Ich werde ihm dann selbst einen Besuch abstatten."


    Der Graf nahm den vollen Krug aus den Händen des Bediensteten und prostete Kaldor zu. Ernst sprach er


    "Ich weiß, dass Ihr und die Euren diese Grenze bis zum letzten Mann halten würdet. Diese Treue schätze ich an Euch. Uns - und damit meine ich nicht nur uns beide, sondern das Reich als solches - eint viel mehr als nur der gemeinsame Feind. Unser verstorbener Archonkönig brauchte keine Worte, um diese Gemeinsamkeit zu beschwören. Mit seinem Dahinscheiden sind wir manchmal um genau diese richtigen Worte verlegen. Doch wenn ich sage ´Ich werbe um Verständnis´ dann meine ich damit, ich beschwöre den Geist der Einheit. Denn viele wollen das gleiche oder wenigstens ein Ähnliches und verwenden so unterschiedliche Worte. So wie das Wasser durch die unterschiedlichen Täler und Schluchten geformt wird und doch letztendlich das gleiche Ziel hat, so kleiden unterschiedliche Menschen die gleichen Wünsche und Werte in unterschiedliche Gewänder und reiben sich auf an den Differenzen auf statt die viel größere Schnittmenge der Gemeinsamkeiten zu erkennen. Ziel meiner Arbeit um die Magna Carta ist, den Blick auf das zu legen, was uns eint - Auf das was uns in der Vergangenheit zu dem gemacht hat was wir sind und was auch dafür sorgen wird, dass wir in Zukunft vereint gegen den Feind und in Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Ordnung verbunden sind. Daher bitte ich Euch, bei Eurer morgendlichen Korrespondenz nicht die Anmerkungen für die Magna Carta zu vergessen - Zu viel hängt davon ab."


    mit diesen Worten prostete der Graf dem Ordensmeister erneut zu und nahm einen tiefen Schluck aus dem Tonkrug.

    Alexander:
    Einen Moment lang blieb es still. Scheinbar legte sich der Graf seine Worte mit Bedacht zurecht.

    "Das Ihr stolz auf das seit, was Eure Männer geschafft haben, ist richtig und nachvollziehbar. Wir Lehen an der Nordwacht wissen was es heißt jeden Tag Patrouillen ins Feindesland zu schicken und nicht zu wissen wie viele gute Männer an diesem Tag einen kalten Tod finden werden, um das Ostreich zu schützen. Ihr kennt mich als einen Mann, der sich nicht scheut gute Leistungen und Eure Leistungen im Speziellen anzuerkennen. Als ich mich entschied Euch als einen von zwei Männern in besonderer Weise herauszustellen auf dem letzten Feldzug, tat ich dies nicht, um daraus politisch Kapital zu schlagen. Im Gegenteil - vermutlich hat es meinen Stand bei der Nyame nicht gefestigt Euch und Eure Taten zu loben. Aber es war aus meiner Sicht das richtige zu tun, und so tat ich es. Ich rufe Euch diese Situation ins Gedächtnis, weil ich eines hier ganz deutlich sagen will: Ich reiche Euch eine Hand. Statt persönlich herzukommen, hätte ich einen Botenreiter oder einen Falken schicken können. Der hätte den Befehl, der von der Regentin persönlich kommt, ebenfalls überbringen können, ich hätte mir den Umweg gespart und wäre jetzt bereits in Kalderah. Aber ich habe mich entscheiden hierher zu reiten, um Euch eine Brücke zu bauen."


    Für einige Herzschläge wurde die Stille nur von dem knisternden Feuer unterbrochen. Mit leiser Stimme fuhr der Reichsgraf fort:

    "Wenn Ihr Euch jetzt entscheidet, Euch hinter politischen Winkelzügen zu verstecken, um die Ausführung des Befehls der Regentin - dem sich kein Herzog oder Truchsess entziehen kann - ein paar Tage zu verschieben, werde ich Euch das mit Freude tun lassen. Erwartet dann aber in Zukunft nicht mehr, meine ausgestreckte Hand vorzufinden. Wenn Ihr Euch durch das Überwintern Eurer Truppen auf der Halbinsel eine Stärkung Eures Anspruchs erhofft, seid versichert, dass der Rückzug Euch nicht zum Nachteil gereichen wird. Im Gegenteil, wenn die Zeit gekommen ist das neu eroberte Land zu verteilen, werdet ihr starke Fürsprecher brauchen können. Ich bin sicher, dass Ihr als erfahrener und umsichtiger Anführer einen Weg finden werdet Eure Mannen zurück zu ziehen und Ihnen die militärische Notwendigkeit dieses Vorgehens deutlich zu machen."


    Mit den letzten Worten hatte Alexander sich an der Servierte die Hände gesäubert. Jetzt stand er auf und blickte dem Ordensmeister fest in die Augen. Eindringlich fuhr er fort:


    "Die Einigkeit und Stärke dieses Reiches ist mir nicht erst seit meiner Ernennung zum Thul´Heen mein höchstes Anliegen. Helft mir und stärkt meine Argumente, wenn ich der Hauptstadt für Euch und diejenigen, die von dem Edikt der Nyame besonders hart getroffen wurden, argumentiere, wenn ich um Verständnis bitte und Eure Leistungen lobe."


    Mit seinen abschließenden Worten reichte Alexander Kaldor die Hand:

    "Zieht Euch über den Fluss zurück und straft diejenigen Lügen, die gegen Euch stehen oder gestanden haben und beweist, dass Ihr und Eurer Orden nicht nur ein Teil des Reiches seit, sondern das Ihr das Wohlergehen des Reiches selbstlos über vermeintliche persönliche Gewinne stellt. Ich bin als Euer Verbündeter zu Euch gekommen, und wenn ihr mich lasst, werde ich als Verbündeter Euer Haus auch wieder verlassen. Die Entscheidung liegt bei Euch allein."


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    Kaldor lächelte höflich während auch er sich erhob.

    "Sicherlich verstecke ich mich nicht hinter politischen Winkelzügen, verehrter Graf Alexander. Vermutlich habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, die Politik liegt mir einfach nicht so recht. Ich sage euch offen und ehrlich: Ich halte diese Entscheidung für falsch. Aber dennoch würde mir niemals in den Sinn kommen, einen Befehl der Regentin zu missachten. Trotzdem müssen gewissen Formen gewahrt bleiben, das bin ich meinem Lehnsherren schon alleine aufgrund meines Eides schuldig. Aber ich versichere euch, dass dies keine Tage dauern wird. Morgen bei Tagesanbruch werde ich einen Falken entsenden und morgen vor Einbruch der Dämmerung erwarte ich eine Antwort in meinen Händen zu halten. Und sicherlich wird der Truchsess Balduin von Dunkelsee mich anweisen, den Befehlen der Regentin zu entsprechen, daran habe ich keine Zweifel. Und da es in jedem Falle wenigstens zwei bis drei volle Tage dauern wird, alle Truppen zurückkehren zu lassen, sowie die Verteidigungsanlagen wenigstens einigermaßen unbrauchbar zu machen, wäre auch keine Zeit verloren. Es geht mir also mitnichten um einen Zeitaufschub, denn was hätte ich schon davon? Den Rückzug zum Flussufer werde ich gleich morgen früh befehlen, das habe ich euch bereits versprochen. Sobald alle Truppen versammelt sind, was nicht vor der Dämmerung der Fall sein wird, werde ich den vom Truchsess bestätigten Befehl zum Abbruch des befestigten Lagers geben. Und so das Licht will, werden alle unsere Truppen binnen spätestens drei Tagen die Insel verlassen haben."


    Kaldor reckte sich ein wenig. Er seufzte kaum hörbar.



    "Solltet ihr ausdrücklich befehlen, dass wir die Insel schneller verlassen, so kann ich die Truppen auch binnen ein bis zwei Tagen zurückbeordern, aber dann müssten wir die Schanzwerke und Geschütze größtenteils unbeschädigt zurücklassen, eine Situation von der ich ganz eindeutig abraten würde!"
    Kaldor zögerte einen winzigen Augenblick bevor er die dargebotene Hand Alexanders ergriff.
    "Ich würde mich freuen euch als einen Verbündeten zu verabschieden. Ich hoffe ihr versteht, dass es mir einzig und allein um die bestmögliche Sicherung der Grenze -der Frontlinie- geht. Seid bedankt für eure offenen Worte und seid versichert, dass ich euch diesbezüglich beim Wort nehmen werde. Und seid weiterhin versichert, dass ihr in uns einen wahrhaft verlässlichen Verbündeten finden könnt, so lange auch weiterhin Offenheit und Ehrlichkeit unser Verhältnis bestimmen!"


    Kaldor verneigte sich.


    "Was euer Gespräch in der Hauptstadt anbelangt, so habe ich noch eine Bitte:
    Bittet nicht um Verständnis für uns. Nicht bei der Nyame."

    Kaldor schnaubte amüsiert.

    "Sichere Quelle hm? So lange es ich dabei nicht um den Herren Arnulf von Seewacht handelt..."


    Kaldor zuckte mit den Achseln. Seine Stimme nahm wieder einen ernsten Tonfall an.


    "Wir stehen seit dem Winterfeldzug mit Truppen auf dieser Insel. Seit Jahren bauen wir am gegenüberliegenden Ufer immer weider Beaobachtungsposten auf. Und jetzt, nachdem wir dort Befestigungen und Geschützstellungen zur Verteidigung des Reiches errichtet haben, beordert ihr meine Truppen zurück hinter die Grenzen des Reiches? Mitten im Winter?"


    Kaldor schüttelte den Kopf.


    "Habt ihr eine Vorstellung davon, was das bedeuten würde? Soll ich den Männern und Frauen Nordgards nach dem Schlag ins Gesicht, den uns die Nyame" bereits hat angedeihen lassen, einer weiteren Demütigung - dieses Mal durch das Reich selbst - aussetzen? Das untergrübe die Moral! Und wofür das Alles? Für einen obscuren Mechanismus, eine Kreatur die wir zuhause wohl einfach einen Elementargeist nennen würden? Ihr zieht diesen unzuverlässigen Geist einer vernünftigen Verteidigung durch Truppen des Reiches vor?"


    Kaldor hatte Mühe dem Impuls aufzustehen und im Raum auf und ab zu laufen zu widerstehen.


    "Das ist doch Irrsinn! Wir verteidigen die Grenze des Reiches seit vielen Jahren und bisher kamen wir auch ohne dieses Ding dort auf der Insel aus..."


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    Alexander Gesichtszüge verfinsterten sich zusehends, während Kaldor sprach. Nachdem der Gastgeber geendet hatte, war die Stimme des Reichsgrafen ruhig und gefasst.


    "Entschuldigt bitte, wenn ich den Eindruck gemacht haben sollte, ich sei hier um Befehle zu diskutieren. Ich bin viele Stunden geritten, um Euch persönlich zu informieren und Euch zu erklären, wie wichtig die Befreiung der Seenplatte für mich, die Varamonier insgesamt und das Reich ist. Wenn ich Euch sage, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Bodentruppen auf der Seenplatte ist, dann werdet ihr das akzeptieren. Wenn Ihr den Befehl die eigenen Truppen im Winter aus dem Feld zurück in die Burgen und Kasernen zu beordern als Schlag ins Gesicht betrachtet, seid Ihr deutlich stolzer als ich es bisher gedacht habe. Auch fordere ich von Euch nicht, die Verteidigung des Reiches zu vernachlässigen! Im Gegenteil!" Alexanders Stimme hatte etwas an Schärfe zugenommen. Nach einer kurzen Pause, in der der Graf mit geschlossenen Augen einige Worte zu murmeln schien, führte er seine Antwort weiter aus: "Wir haben diesen Sommer eine neue Front gegen den Feind eröffnet. Eine Front, in der die Macht der Elemente nur sehr bedingt eingesetzt werden kann. Ihr wart da. Ihr wisst genau wovon ich rede. Ich und viele andere haben gebetet, dass die Elemente uns einen Weg zeigen, wie wir diese unsere Welt sichern und die Spiegelwelt vernichten können. Der Elementargeist ist eine Möglichkeit diese Nordgrenze mit weniger Männern sichern zu können, zumal wenn diese Männer in ihren Burgen und Türmen stationiert sind und nicht im leicht befestigten Feld abseits der Versorgungswege. Zieht Euch zurück und bereitet Eure Mannen vor. Denn jeder, der nicht die Nordwacht schützt, wird im Sommer gebraucht um dem Feind einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Führt sie dort mit der gleichen Entschlossenheit und Stärke an, die ihr bereits viele Male unter Beweis gestellt habt und die nächste Kampagne des Reiches wird Ihr Augenmerk wieder auf die Seenplatte richten."


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    Kaldor zog die rechte Augenbraue kaum merklich in die Höhe. Gelassen antwortete er:

    "Mein werter Graf, seid versichert, dass nicht mein persönlicher Stolz der Antrieb meiner Handlungen ist. Wohl aber bin ich Stolz auf die Leistungen meiner Ordensbrüder und Schwestern. Und eben da sehe ich das Problem. Wir haben dort drüben keinen lächerlichen Zaun errichtet. Gräben sind ausgehoben worden, Wälle aufgeschüttet, feste Pallisaden und zum Teil auch massives Mauerwerk stehen dort, bereit dem Feind zu widerstehen. Ebenso selbstverständlich feste Unterkünfte, zwar noch provisorisch, aber unsere Truppen schlafen dort sicher nicht in Zelten. Ebenso sind, wie bereits gesagt, Geschütze in Stellung gebracht worden."


    Kaldor lockerte seine Halsmuskeln in dem er den Kopf nach links und nach rechts streckte. Er blieb zwar höflich, aber es war nicht zu übersehen, dass ihn das Thema ärgerte.

    "Wenn ich also meine Truppen zurückbeordern würde, so müssten wir die Bollwerke wieder abbrechen, denn wir können sie ja schließlich nicht dem Feind überlassen, sollte euer Geist versagen. Ebenso müssten wir die Geschütze demontieren. Ob das bei diesen Witterungsverhältnissen überhaupt möglich wäre sei einstweilen dahingestellt. Kurz gesagt: ich müsste meinen Leuten erklären, dass all das, was wir seit vergangenem Winter dort geschaffen haben, zunichte gemacht werden soll. Und das nur weil wir unsere Hoffnungen auf eine obscure Geistergestalt legen sollen."


    Kaldor schüttelte nachdenklich den Kopf.


    "Doch will ich euch und eurem Rang als Stellvertreter der Regentin - und als solcher seid ihr sicherlich zu mir gekommen - nicht mit Respektlosigkeit begegnen. Wir sollten das Thema eventuell einstweilen zurückstellen, bevor wir noch zu streiten beginnen."


    Kaldor zwinkerte dem Grafen überraschend zu.


    "Denn das wäre nun sicher nichts an dem mir gelegen wäre. Folgendermaßen ist nämlich der Sachverhalt: Axtfels hat unsere Landnahme anerkannt. Und auch wenn eine Legitimation durch das Reich bisher ausgeblieben ist, verdammt sei die Bürokratie, so hat doch einzig und allein Balduin von Dunkelsee über den Abzug unserer Truppen zu entscheiden wie ich fürchte."


    Kaldor trank einen kurzen Schluck aus seinem Becher er musterte den Grafen aufmerksam bevor er weiter sprach.


    "Ihr seht also, ich kann eurem Befehl einstweilen leider nicht entsprechen, wohl aber will ich euch entgegenkommen bis sich der verehrte Truchsess von Axtfels dazu geäußert hat. Ich werde die Kundschafter und alle übrigen Truppen auf der Insel anweisen, sich hinter die Verteidigungsanlagen am Ufer zurückzuziehen. Auch werde ich selbst die Insel nicht betreten bis eine Klärung der Verhältnisse stattgefunden hat. Außerdem werde ich umgehend einen Falken nach Valensdorf entsenden. Mehr kann ich leider nicht tun, ich hoffe ihr habt Verständnis für meine Situation..."

    Kaldor schmunzelte.


    "Nun bei uns gibt es mittlerweile einen entsprechenden Spruch dazu: Wo ihr noch eisern sein wollt, sind wir längst Stahl. Wir verstehen dieses Konzept der Eisernen einfach nicht. Vieles von dem was sie einfordern ist für uns selbstverständlich. Anderes wieder vollkommen absurd. Aber auch dies betrifft natürlich hauptsächlich Fragen des Glaubens und wir müssen dies hier und jetzt nicht weiter thematisieren. Aber vielleicht ein anderes Mal, wenn sich die Gelegenheit bietet."


    Er winkte einen Bediensteten hinzu, der ihm einen Krug - Wasser - reichte. Nun kamen sie also auf die Insel zu sprechen. Kaldor war gespannt, was Alexander von Varamon ihm diesbezüglich zu sagen hätte.

    "Was die Halbinsel gleich am gegenüberliegenden Ufer betrifft: Die haben wir in der Tat besetzt. Eine entsprechende Depesche mit unseren Gebietsansprüchen, Wider- bzw. Einspruchsfristen etc. ist in jedes Lehen entsandt worden. Bisher hat sich der Feind dort jedoch nicht blicken lassen. Wir beschränken uns dort derzeit auf kleine Trupps von Kundschaftern die die nördlich gelegenen Ufer der Halbinsel im Auge behalten. Zusätzlich zu dem Bollwerk, das wir an der Nordgard gegenüberliegenden Uferseite angelegt haben selbstverständlich. Dieser Ort ist strategisch einfach zu wertvoll um ihn weiterhin unbeachtet zu lasssen."


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    Alexander hatte einen ernsten Gesichtsausdruck. Er nahm sich einen Moment, um im Feuerschein nach den richtigen Worten zu suchen.


    "Sehr gerne bin ich bereit mich Euch Fragen des Glaubens zu besprechen. Ich bin - auch wenn es mir vorkommt, als sei ich dies ein anderes Leben gewesen - geweihter Priester des Herrn Aqua. Ich habe in Grunewald meine Novizenschaft bestritten. Und mit ´besprechen´ meine ich nicht bekehren. Aber vielleicht kann ich Euch helfen: Fragen beantworten zu dieser Welt und den sakralen Elementen."


    Auch Alexander signalisierte dem Diener seinen Becher erneut zu füllen, nahm einen Schluck schäumenden Bieres, und setzte erneut an zu sprechen:


    "Ich habe Euch erzählt, dass mein Vater die Varamonier in den Osten führte, um die Seenplatte zu erobern. Mein Bruder und ich haben ihm unzählige Male versprechen müssen, dass wir alles tun würden, um die Seenplatte den Feinden zu entreissen. Als mein Vater starb, war das erste, was mein Bruder Ferdinand zu mir sagte: ´Jetzt werden wir für ihn die Seenplatte erobern müssen´. Und bei allem was mir heilig ist, die Seenplatte wird nicht länger als notwendig in den Händen der Verfehmten sein! Als ich nach Kalderah kam, um für seine Majestät die Feuersiedlungen wieder aufzubauen, war meine erste Amtshandlung die wieder Instandsetzung der Kriegswerft. Mit Holz aus dem Stornforst wurden die Schiffe gebaut, die vor zwei Jahren den Großteil des Ostheeres gegen Hakarioth geworfen hat. Viele Varamonier - Soldaten wie Ordensbrüder - sind gefallen bei dem Sturm auf die Feste und viele werden ihr Leben in den Mooren, Seen und Tümpeln noch lassen."


    Einen Moment lang schwieg der Graf. Wohl in Gedanken und Erinnerungen an die Gefallenen versunken.


    "Ich selbst war letzten Winter an dem Feldzug gegen das schwarze Eis beteiligt. Zusammen mit einer Handvoll Getreuer, einiger Caloer und Tivar-Kharassil konnten wir einen mächtigen Schutzmechanismus in Gang setzen, der dem Feind großen Schaden zugefügt hat und weiterhin zufügt. Dieser Mechanismus ist wohl der Grund dafür, warum wir in diesem Winter außer vereinzelten Patrouillen keine Einheiten des schwarzen Eises an unseren Grenzen hatten. Dieses Land wehrt sich gegen die Besetzung durch die Verfehmten, aber der in Gang gesetzte Mechanismus ist noch sehr fragil. Aus sicherer Quelle habe ich erfahren, dass Euer Vorrücken auf die Seenplatte den Mechanismus irritiert. Es liegt nach an Euch als Person, oder an Eurem Glauben. Auch meine Anwesenheit wäre zu dem jetzigen Zeitpunkt unserer Sache nicht zuträglich. Der Mechanismus verliert laufend an Stärke und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er dem Ansturm des Feindes nicht mehr standhalten wird.
    Ich bin hier, um die Eure Einheiten zurück zu beordern. Zieht Euch zurück hinter die Reichsgrenzen und bereite Euch auf eine Invasion der Seenplatte vor. Die Ambitionen die Ihr hegt, und für die auf diesem Kontinent kein Mann mehr Verständnis und Zuspruch hat als ich, schaden aktuell den Interessen des Reiches."

    Alexander:
    "Ehre und der Pflicht" Alexander murmelte die Worte einige Male wie ein Mantra, nachdem Kaldor zu sprechen aufgehört hatte.

    "Es stimmt wohl, das es einige Menschen gibt, die an Euch zweifeln. Aber wenn ich die Situation richtig einschätze, zweifelt niemand an Eurer Ehre."


    Mit diesen Worten biss auch Alexander in eine saftige Keule

    "Ich - für meinen Teil - halte große Stücke auf den Zweifel. Ein Mann der niemals angezweifelt wird, kann keinen Charakter entwickeln, denn keiner würde seine Ideale und Konzepte in Frage stellen, keiner würde die Schlüssigkeit seiner Argumente überprüfen. Ein von gebildeten Männern geführte Diskussion ist wie ein Übungskampf, aus dem beide Männer gestärkt hervorgehen."


    Alexander nahm einen Schluck aus dem Becher und nutzte die Zeit sich die folgenden Worte zurecht zu legen.


    "Wie ihr wisst habe ich die hohen Damen und Herren dieses Reiches dazu aufgefordert Stellung zu beziehen, über die Art und Weise wie unser Reich sich in Zukunft konstituieren soll. Ich bin sicher, dass der von mir moderierte Diskurs unter Menschen von hervorragender Bildung und Tugendhaftigkeit zu einer Stärkung des Reiches führen wird. Ich selber werde mit Sicherheit von verschiedenen Seiten angezweifelt - von einigen weiß ich es, von anderen vermute ich es. Ich schließe diese Menschen jeden Tag in mein Gebet mit ein, denn sie sind es, die mir eines Tages die größten Lehrmeister sein können; sie sind die Wetzsteine, die meine Klinge schärfer werden lassen."


    Ein weiterer Bissen aus der Keule und einen schluck warmen Wein später setzte der Thul´Heen fort:


    "Es gibt Menschen - und ich zähle mich dazu - die teilen Euren Glauben nicht. Die wundern sich sogar, wie Ihr auf diesem Kontinent leben und die Elemente nicht als die anerkennen könnt, die sie sind. Aber jeder, der sich - wie ich - wundert, muss Euch auch Respekt zollen, für die Treue gegenüber Eurer Heimat, Euren Gebräuchen und Sitten. Und jeder muss, wenn er sich die Mühe macht diesem Respekt auf den Grund zu gehen, feststellen, dass es erstrebenswert ist in einem Reich zu leben, dem Menschen wie Ihr so stark verbunden seid."


    ---------------------------------------
    Kaldor:
    Es war Kaldor anzusehen, das er - was die angezweifelte Ehre anbelangte - nicht Alexanders Meinung war. Aber im Verlauf der Worte des Reichsgrafen begann der Paladin hin und wieder verhalten zu nicken.


    "Was den Zweifel anbelangt: Wichtig ist allein nicht an sich selbst und an seinem Glauben oder seiner Überzeugung zu zweifeln! Selbstverständlich zweifeln wir andauernd an dem Einen oder der Anderen. Aber das geschieht aus unserer innerern Stärke heraus. Ein gefestigtes Fundament sozusagen. Ohne dieses Fundament verlieren die Menschen sich schnell und zweifeln bald an allem und sich selbst. Viele Menschen sind schwach... und müssen deshalb vor sich selbst bewahrt werden..."


    Kaldor lachte trocken.

    "Nun dann lasst uns einstweilen dabei verbleiben, dass das "Wundern" über den "Glauben" eine Sache ist, die durchaus auf Gegensätzlichkeit beruht..."


    "Was eure Magna Charta anbelangt, so werde ich euch bei eurer Abreise einige Anregungen unsererseits mit auf den Weg geben. Wo wir gerade dabei sind: Ihr bleibt doch sicher über Nacht? Ich fürchte ich werde insistieren. Eure Männer sind selbstverständlich bereits versorgt und für ihre Unterkunft wird ebenso gesorgt sein, wie für die Eurige."


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    Alexander:
    "UNSERE Magna Carta" korrigierte der Graf "Ziel dieses Vorgangs ist es, etwas zu schaffen, auf das sich alle beziehen können; ein Grundstein auf dem die Feste des Ostreichs groß und mächtig werden kann und wird. Es ist mein ausdrücklicher Wunsch, das auch diejenigen die Ihre Traditionen aus den alten Landen mitgebracht haben, sich hier einbringen können. Wie ich bereits erwähnte, kann dieses junge Reich hieraus sehr viel lernen. Gleichzeitig ist es auch selbstverständlich und folgerichtig, dass hier ein neues Reich entstanden ist; mit anderen Gesetzmäßigkeiten und anderen Legitimationsgrundlagen als in der alten Welt. Diese Verbindung zu schaffen wird nicht einfach sein. Aber meine Lehrmeister bestanden auf den Tatbestand, dass Eisen durch die Beimischung anderer Metalle zu durchaus schärferen Klingen und härteren Panzern geschmiedet werden könnte."


    Ein leichtes Augenzwinkern konnte sich der Graf nicht verkneifen. Genüsslich biss er in die Keule und trank den letzten Schluck aus dem Becher.


    "Ich werde morgen vor dem ersten Morgengrauen aufbrechen. Die Regentin hat eine eilige Nachricht gesandt und ich werde in der Hauptstadt erwartet. Bevor ich allerdings aufbreche muss ich eine weitere Frage beantwortet haben: Mir sind Berichte bekannt geworden, nach denen Ihr und Eure Mannen über die Storn übergesetzt habt, und das schwarze Eis jenseits der Grenzen des östlichen Reiches bekämpft. Ist dies korrekt?"

    Kaldor ergriff die ihm dargebotene Hand des Grafen zu Begrüßung. Auf den Gewürzwein verzichtete er allerdings.


    "Direkte Worte sind hier stets willkommen Durchlaucht."


    Kaldor trat vor seinen Stuhl blieb jedoch, ebenso wie Alexander von Varamon stehen.
    Bei der Andeutung auf die Nyame und ihr Dekret wurden Kaldor Augen kälter. In dieser Sache war das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Bevor seine Gedanken aber ganz zu diesem Thema abschweifen konnten, konzentrierte der Ordensmeister sich auf die ihm gestellte Frage.


    "Was die Nordwacht anbelangt, so kann ich natürlich nicht für die anderen Herzogtümer sprechen, doch bin ich sicher sagen zu können, dass es überall recht ähnlich steht. Die Angriffe des vergangenen Jahres haben uns alle schwer getroffen und es wird nicht einfach sein die Verluste vollends auszugleichen. Die Nahrungsmittel werden auch in diesem Winter wieder knapp werden, aber das kennen wir hier im Norden bereits. Dennoch bin ich - und ich denke auch hier würden die Herren der Nordwacht ähnliches sagen - bereit einen heiligen Eid darauf abzulegen, dass Nordgard auch in diesem Winter wieder jedwedem Feind widerstehen wird, koste es was es wolle."


    Kaldor räusperte sich kurz, sein Blick wanderte zu den Flammen des Kaminfeuers.


    "Für Axtfels ist seit dem Wiederauftauchen des Truchsesses - das Licht sei bedankt - wieder Balduin vom Dunkelsee in der Pflicht. Er und Talan Winkelsgran leisten herausragendes um Axtfels wieder zu der alten Stärke und Wehrhaftigkeit von einst zurückzuführen. In diesem Zuge sind bereits zwei Lehen neu vergeben worden, eine willkommene Aufstockung der Zahl der kampfesfähigen Männer und Frauen des Herzogtums. Ich kann mich also jederzeit auf Hilfe aus Valensdorf verlassen, sollte es zu erneuten Angriffen des Feindes kommen."

    Kaldor nahm auf dem Sessel Platz.


    "Setzt euch doch eure Durchlaucht, eure Reise muss anstrengend gewesen sein."


    Auf seinen Wink hin kamen weitere Bedienstete und brachten kleine Tischen die sie neben dem Kamin in direkter Nachbarschaft zu den zwei Stühlen drapierten. Darauf fanden gedünsteter Fisch, Geflügelkeulen und einige kleine Schalen mit Wintergemüse platz.


    ---------------------------------------
    Alexander:
    "Danke"
    Ob sich der Dank auf die angebotenen Speisen und Getränke bezog, oder die Beteuerungen des Ordensritters war nicht direkt zu erkennen - beides vermutlich. "Auch in Varamon wünsche ich mir mehr Männer und Lebensmittel. Ein nicht unerheblicher Teil der varamonischen Infanterie ist bei dem Sturm auf Hakarioth und den Sturm auf die Seenplatte ums Leben gekommen." Mit diesen Worten nahm Alexander Platz und nahm einen tiefen Schluck aus dem dampfenden Becher. Einen Moment lang erlaubte er sich gedankenverloren in das prasselnde Feuer zu starren. "Wisst Ihr, die Seenplatte ist überhaupt der Grund, warum mein Vater die Varamonier in den Osten führte. Lange bevor das erste Siegel gebrochen wurde, hatte er eine Vision. Die Vision, dass die Männer und Frauen Varamons ein geheiligtes Land befreien würden. Ein Land, das viele Generationen lang verlassen und unfruchtbar war und das durch die Hand des Herrn Aqua und seiner Kinder wieder mit Leben erfüllt sein würde. Ich reiste den Großteil meiner Kinder und Jugendzeit. Ich habe kein Zuhause, keine nennenswerte Familie außerhalb Mythodeas. Ich bin vollkommen entwurzelt und dennoch vollkommen Zuhause." Ein weiterer Augenblick verstrich, in der der Graf sich nur auf das Feuer zu konzentrieren schien. "Wie steht es um Euch Kaldor? Ist Mythodea eine Aufgabe für Euch, die ihr gerne hinter Euch lassen wollt, um zurück in Eure Heimat zu reisen? Zieht es Euch zurück in die elterliche Burg, zu Freunden und Verwandten? Oder steht ihr mit beiden Beinen fest auf diesem Boden. Sagt, wo ist Eure Heimat?"


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    Kaldor:
    "Nun, eine elterliche Burg gibt es nicht, ich wurde im Tempel aufgezogen und kenne meine Eltern nicht. Wohl aber gibt es Menschen in meiner Heimat, dem Königreich Thalamea, weit hinter dem Ozean, die mir nahe stehen."


    Kaldor griff nach einer Entenkeule und begutachtete sie ausgiebig. Er aß jedoch vorerst nicht davon.


    "Wie ich bereits ausführte ist das Königreich Thalamea meine Heimat, zugleich ist es die Heimat von uns allen hier in Nordgard - nun bis auf sehr wenige Ausnahmen zumindest. Und unsere Heimat wird es auch ewig bleiben. Der Orden hat dort seine Wurzeln und nach den Göttern sind die Sturmfalken vor allem ihrem König verpflichtet."


    Der Ordensmeister begann die Entenkeule zur Unterstreichung seiner Worte hin und her zu schwenken.

    "Dies bedeutet aber mitnichten, dass wir diesen Kontinent nur als ein Aufgabe betrachten. Zweifellos begann unser Weg hier entsprechend, aber spätestens mit dem Erhalt unserer Komturei Nordgard ist die Verteidigung dieses Landes eine Frage der Ehre und der Pflicht geworden. Auch wenn Thalamea auf ewig unsere Heimat bleiben wird, so ist Nordgard vielen von uns ein Zuhause geworden. "


    Die Entenkeule in Kaldors Hand verharrte jetzt bewegungslos.


    "Aber genug davon. Ich sehe selbstredend die Intention hinter eurer Frage. Ich kann euch jedoch versichern, dass Zweifel an unserem Orden ob unseres "Heimatgefühles" absolut unbegründet sind. Nordgard ist als Teil der Besitzungen des Ordens unverrückbar in unseren Aufmerksamsbereich getreten. Als Komturei unseres Ordens ist Nordgard ein Bollwerk des Lichts. Und das Licht gebietet es uns die guten, unverkommenen Menschen ALLER Reiche zu schützen. Das heißt wir schützen auch jene, die sich den Elementen zugewandt haben. Natürlich nur solange die oben genannten Kriterien auch weiterhin auf sie zutreffen."


    Der Paladin biss ein großes Stück aus der Entenkeule heraus und kaute es bedächtig. Er ließ sich Zeit.

    "Mit klaren, direkten Worten also: Wir stehen treu und pflichtbewusst zu dem Reich und den Bürgern des Ostens. Und obgleich wir viele der hiesigen religiösen Praktiken absolut nicht gutheißen können, wird sich an unsrer Treue nichts ändern. Wir kennen unsere Pflicht und nehmen die Bürden die zu ihrer Erfüllung unabdinglich sind ohne zu zagen oder zaudern in Kauf."


    Kaldor war im Verlauf des Gespräches immer ernster geworden.


    "Leider kommen wir derzeit nicht umhin - und verzeiht das ich doch, entgegen eurer vorangegangenen Bemühungen diesbezüglich, auf das Reich zu sprechen komme - zu bemerken, dass es Menschen im Osten gibt die an uns zu zweifeln scheinen, die an unserer Ehre zu zweifeln scheinen. Dies besorgt uns außerordentlich. Ich meine wir sind es aus anderen, meist herrenlosen oder verwilderten Reichen gewohnt, dass der einfache Mensch zu Misstrauen und Missgunst neigt. Aber von einem tugendhaften Reich wie dem des Ostens hatte ich anderes erwartet. Höchst tragisch wie ich finde."


    Kaldor sah dem Reichsgrafen in die Augen.

    "Findet ihr es nicht auch überaus bedenklich das gerade jetzt der Zweifel Einzug zu halten scheint in dieses unser wohlgeschätztes Reich?"

    Hier nun das Gespräch zwischen Kaldor und Alexander von Varamon, damit es alle lesen können.


    Quote


    Ort: Nordgard
    Beteiligte: Kaldor, Alexander
    Status: Offen auf Anfrage
    Zeitpunkt: Anfang des Jahres (ca. 2 Wochen vor dem SdF)


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    Alexander:
    Es ist einige Tage her, seit ein Boote mit einem Brief aus Varamon den Besuchs des Reichsgrafen ankündigte. In dem Brief hieß es recht kurz angebunden, dass man die Lage an der Front beurteilen und gemeinsame Aktionen an der Nordfront koordinieren wolle. Begleitet von einer kleiner Reiterschar erreicht die Gesandtschaft Varamons kurz vor Einbruch der Dunkelheit den vereinbarten Treffpunkt in der Feste der Sturmfalken. Noch in den Reisegewändern und leicht gerüstet bittet der Reichsgraf gleich vorgelassen zu werden.


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    Kaldor:
    Selbstverständlich war der Reichsgraf bereits erwartet worden. Eine Handvoll Bediensteter nebst zwei zeremoniellen Wachen begleiteten Alexander über den Hof der ursprünglichen Festungsanlagen am Fluß hinüber zum Ordenshaus. Es wurde kein großes Aufhebens veranstaltet. In einem großen Saal im ersten Stockwerk des Gebäudes traf der Reichsgraf auf Kaldor. Er trug die Ordensfarben über einem wattierten Wams. Als einzige Wehr hatte er sich das ankoragahnische Armeemesser aus schwarzem Stahl umgegürtet. Ein großer Kamin brannte, brennendes Holz knackte ab und an laut, ein große Anzahl an Kerzenleuchtern erhellte den Saal. Die Bediensteten zogen sich nach dem Eintreten Alexanders unauffällig zurück.


    Kaldor schritt auch Alexander zu, verbeugte sich knapp, aber dennoch durchaus respektvoll.
    "Willkommen in Nordgard euer Durchlaucht! Das Licht mit euch!"


    Kaldor machte eine einladende Geste in Richtung zweier schwerer, mit Fellen und Pelzen ausstaffierter Stühle am Kamin.


    "Nehmt Platz und wärmt euch auf. Wünscht ihr etwas zu trinken? Heißer Gewürzwein vielleicht?"


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    Alexander:
    Der Kamin sah nach diesem Ritt durch die winterliche Landschaft der Nordwacht wirklich einladend aus. Alexander zog den braunen Lederhandschuh von der Rechten und reichte sie seinem Gastgeber zum Gruß.
    "Habt Dank für Eure Gastfreundschaft, trotz der kurzen Vorwarnzeit. Es scheinen sich zu dieser ungemütlichen Jahreszeit Dinge in unserer Hauptstadt zu ereignen, die meine Aufmerksamkeit erfordern. Doch bevor ich wieder in das verregnete Kalderah reise, wollte ich mir die Chance nicht nehmen lassen einen Besuch abzustatten."
    Mit zwei großen Schritten hatte er sich hinter den ihm zugedachten Stuhl gestellt und seine Hände in Richtung Feuer ausgestreckt. Er nickte dem Bediensteten zu, der darauf hin eine dampfende Tasse heißen Gewürzweines brachte. Nach ein paar kurzen Schlücken richtete Alexander sich wieder an Kaldor: "Ich möchte Eure Zeit nicht über die Maßen strapazieren. Ich habe euch in der Spiegelwelt und auch sonst als einen Mann der direkten Worte kennen gelernt. Ich werde daher die Förmlichkeiten beiseite lassen und direkt nach dem fragen warum ich hierher gekommen bin. Ich weiß, dass das Dekret unserer Nyame Euch und die Euren hart trifft. Zumal ihr einen entscheidenden Beitrag geleistet habt bei dem Sieg, den wir der Ratio abringen konnten." Wieder nahm der Graf einige Schlücke aus dem dampfenden Becher. "Doch ich bin nicht hier um Reichspolitik zu diskutieren. Ich bin hier um mich zu informieren, wie es um Nordgrad, Axtfels und die Nordwacht im Gesamten steht. Ich bitte Euch, lasst auch die unerfreulichen Fakten nicht aus. Wenn ich von hier aus in die Hauptstadt reite, muss ich wissen, wie es um unsere wichtigste Front bestellt ist."