Nach der FrosttalerJagd (Spiel?)

  • Dorotheas bemerkte die Bewegung hinter sich und schaute sich um. Ein lautes „Mist“ entfuhr ihr. Wir brauchen Abstand“ rief sie Chariva zu und galoppierte ein paar Schritte weg, um sich dann mit einer Piroutte rumzudrehen.ganz sicher wollte sie nicht zwischen wütende Säue und was auch immer die Ferkel erschreckt hatte kommen. Beides von vorne, ok, wenn es denn sein musste. Die eine Sau kann ihr gleich hinterher, aber was auch immer das Schlamassel ausgelöst hatte ließ sich noch nicht blicken. Die Ritterin zielte mit dem Speer auf die nächste Sau und stach mit einiger Wucht zu. Na, zumindest das war fast wie zu Hause. Die Viecher waren überall groß und fies. Aber der Speer drang tief in die Sau ein und wurde ihr aus der Hand gerissen, als die Sau sich mit einem lauten Quieken zur Seite warf.

  • Die anderen beiden Schweine positionierten sich zwischen den beiden Reiterinnen und den flüchtenden Frischlingen. Wütend quiekend wurde nach den Beinen des vordersten Pferdes geschnappt.

    Bruder Fulcrum Alarich Gletscherherz
    Erster Jäger des Jagdrudels Hewlânosh




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    "Caprum non iam habeo"


    :silly:

  • Dorotheas Pferd schlug mit den Vorderhufen nach dem nächsten Schwein. Ein schwerer Huf traf mit Schwung das Tier am Kopf. Dorothea griff nach ihrem Streitkolben, nicht schön, damit ein Schwein zu treffen. Aber die waren halt so weit unten, da wäre ihr Schwer zu kurz…Gut, dass sie ein gut dressiertes Ross hatte, das konnte einiges schon ganz allein.

  • Die Ritterin hielt inne. Irgendwie hatte sie ja keine Wildschweine erwartet, sondern irgendwelche anderen Gegner. Man kannte ja so einiges aus diesen Wäldern… war da noch was im Wald? Statt anzugreifen, ließ sie ihr Pferd erstmal etwas rückwärts tänzeln, um dem bisher unbeschädigten Schwein zu ermöglichen, zu den Frischlingen zu kommen und vielleicht zu flüchten. Wenn es weiter angreifen sollte, gut, dann würde es wohl Matsch-Schwein geben müssen. Aber mit dem Streitkolben auf Wildschweine widerstrebte ihr doch irgendwie. Und eigentlich erwartete sie noch etwas anderes als Wildschweine…obwohl die hier den Spuren nach durchaus eine Plage darstellen konnten.

  • Die getroffene Sau rollte sich wieder auf die Füße, Wildschweine waren sprichwörtlich zäh.


    Eines der beiden Schweine drehte um und rannte hinter den Frischlingen her, das andere zog sich langsam mit dem Kopf auf die beiden Reiterinnen gerichtet auf demselben Weg zurück.


    Es sah so aus als hätten Dorothea und ihre Begleiterin die Frischline die in einem Gehölz versteckt waren aufgeschreckt und daraufhin von den Schweinen attackiert worden.


    Eine einsame Sau mit einem Speer im Bauch blieb übrig die auf der Seite lag und sich in Qualen wand.

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  • Dorothea schaute noch einmal den Wald an und horchte. Aber anscheinend war da doch nichts im Wald. Verdammt, sie war sich so sicher gewesen. Vermutlich kam so ein Driss dann, wenn sie vom Pferd sprang. Aber es half ja nichts. Sie stieg ab und erlöste die Sau mit ihrem Sax. Dann zog sie den Speer heraus. Sie schaute nochmal Richtung Wald. Immer noch nichts?

    "Chariva, ich glaube wir haben hier eine Sau mitzunehmen..., wir könnten Sie zum Transport an den Speer binden. Und dann muss ich wohl herausfinden, wem dieser Wald gehört." Zumindest in Ravensberg war es so, dass solches Wild dem Herrn gehört, dem das Lehen gehörte. Aber vielleicht war das hier auch anders? Zumindest in den Forsttaler Gegenden schien es anders zu sein. Sie musste wohl noch einiges über die Gepflogenheiten hier herausfinden.

    Naja, bei ihr zu Hause würde das vermutlich dazu führen, dass man den Lehnsherren aufsucht, den man sowieso kennt, und zu einem netten Abendessen und Übernachtung eingeladen wird. Dafür überlasst man ihm natürlich die Sau. Aber sie wusste einfach viel zu wenig und kannte vor allem noch zu wenig Leute hier. Obwohl, bei den Frosttalern könnte das auch funktionieren.

  • Die beiden ritten mit der Sau an den Speer gebunden zwischen sich weiter auf dem Waldweg. Schließlich sahen sie schon die ersten Häuser durch die Bäume blitzen, als sie endlich einen Menschen trafen. Eine ältere Frau sammelte offenbar Bärllauch neben dem Weg und schaute überrascht auf, als sie die Pferde hörte. „Guten Tag, werte Frau! Ich bin Dorothea von Spenge. Kannst du mir sagen, wem dieser Wald gehört? Gehört er zum Dorf oder Stadt, oder gibt es hier einen Lehnsherren, dem der Wald gehört?“

  • Eine Tage später erinnerte sich Dorothea gern daran zurück. Viele Sachen waren doch recht ähnlich in beiden Ländern. Die Idee, im Ort nach dem nächsten Adligen zu fragen war genau so abgelaufen wie zu Hause. Sie kannte nun einen weiteren kleine Landadligen und die beiden Frauen hatten einen sehr angenehmen Abend und Nacht im Hause des Herrn und seiner Familie verbracht, mit leckererem Essen, Wein und vor allem bequemen Betten. Inzwischen saß sie statt dessen in einer Bibliothek in Karan und schrieb Gesetze in ein kleines Buch ab. Sicher hätte sie einen Schreiber dafür engagieren können oder einfach Ausgaben der verschiedenen Gesetzbücher kaufen können. Aber das Ziel, dass sie diese auch irgendwie in ihrem Hirn verankerte, hätte sie so nicht erreichen können. Also schrieb sie mühsam alles ab, und stellte immer mal wieder Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Länder fest. Alles in allem erschien ihr Ankoragahn doch manchmal merkwürdig. Die Pfeffersäcke schienen eine deutlich größere Rolle als zu Hause zu spielen. Die Armee war offensichtlich sehr anders aufgebaut. Da sie Gardisten würde stellen müssen, war das gut zu wissen. Zu Hause wären im Kriegsfalle halt einfach die Adligen Anführer ihrer eigenen Gefolgsleute gewesen und hätten ein ziemlich zusammengewürfeltes Heer gebildet. Die Ankoragahnische Armee schien wesentlich geordneter und gleicher zu sein. Aber vermutlich auch wesentlich teurer. Na, das war nicht ihr Problem. Zumeist kam sie mit Soldaten gut klar. In mancher Hinsicht teilten Sie Erfahrungen, egal wo auf der Welt. Tod, Gewalt, die bange Nacht vor einem Angriff, lange Märsche durch unsichere Wälder aber auch die schönen Seite wie der Morgennebel über einem Zeltlager, die tanzenden Fahnen, Lagerfeuer und wehmütige oder aufpeitschende Musik, der Rausch, den man in der Schlacht hatte. Naja, einen deutlichen Unterschied gab es. Soldaten lebten härter und starben viel schneller. sie hatten weniger Rüstung und niemand nahm Lösegeld für einfache Soldaten. Oder sie begingen eine Dummheit und starben dafür durch unbarmherzige Strafen. Gäbe es die nicht, würden sich manche allerdings schlimmer aufführen als Tiere. Die Feigsten im Angriff waren dann die Grässlichsten beim Plündern. Es gab schon sehr viele gute Gründe für die unbarmherzigen Strafen. Naja, das galt leider wohl immer, auch hier in Karan. Man musste schon gut auf seine Beutel aufpassen. Und Bauern, die falsches Zeugnis über ihren Nachbarn ablegten, weil sie deren Hof wollten, oder ähnliches. Manche Adlige waren da auch kein Stück besser, nur hatten sie andere Mittel. Sie dachte an zu Hause, als Utz und Sie ihre Mutter und Bertram tot aufgefunden hatten. Feige Giftmörder! Dorothea merkte, wie ihre Gedanken immer wieder abschweiften. Sie schaute wieder auf die Bücher. Allzu viel war es nicht mehr. Aber für heute war es wirklich genug, sie konnte sich eh nicht mehr konzentrieren. Sie brachte dem Bibliothekar die Bücher zurück und verließ die Bibliothek für heute. Morgen würde sie weitermachen.