Ein kaltnasser Morgen im trostlosen Lehen Waldwacht. Veteranengardist Karl der Köhler tritt aus seinem Zelt, sein Blick fällt auf zwei weitere Soldatenzelte und eine Feuerstelle, die im Schutz weniger Steinquader glimmt.
Er wirft ein paar Scheite in die Glut und irgendwann ist die Kälte der Nacht aus seinen Knochen gewichen.
Schließlich hol er das Truppbuch hervor und schreibt wie fast jeden Morgen den Bericht des vergangenen Tages:
Außenposten Waldwacht, Tag 62
Keine besonderen Vorkommnisse weder Menschen noch andere Kreaturen angetroffen
Alle fünf Mannen wohlauf
Für den Imperator und das Reich
Wie gerne säße er jetzt in einer gut befestigten Kaserne oder sogar in Valensdorf - Hauptsache ein Dach über dem Kopf oder sogar ein Kamin. Wenn er diesen Lügner erwischt, der ihm das angetan hat. Erst die Beschuldigung mit der Tavernenschlägerei, dann die Geschichte mit dem Kind und der Höhepunkt war das Gerücht, dass er etwas mit der Frau des Hauptmanns angefangen hätte.
Nun sitzt er hier in der Einöde, als "Oberbefehlshaber" über die Ankoragahnischen Streitkräfte in Waldwacht: den zahnlosen Ben, den dicken Alrik, den lahmen Franz und Tom, der gerade unter dem fehlenden Schnapsnachschub leidet. Noch vier Monate, dann darf er endlich wieder marschieren und strammstehen, wenn sich die Osttruppen zum Manöver einfinden.Doch solange hat er die glorreiche Aufgabe, das befriedete Lehen Waldwacht zu sichern und die Siedler zu schützen. Welche Siedler? Außer Wald, Sand und viel Regen gibt es hier nichts.