Die Bärheimer Papiermühle

  • Papiermühle



    Die Papiermühle stand direkt am Back, welcher Bärheim durchzog. Das Holzgebäude war frisch errichtet worden und war
    für Bärheimer Verhältnisse erstaunlich sauber und ordentlich.


    Rafael schaute auf das vor ihm liegende Blatt Papier. Echtes Papier… keine von den dünnen Häuten… keine harzig-holzige Seite.
    Vorsichtig tauchte er die Gänsefeder in das Tintenfass… und schrieb den ersten Buchstaben. Die Feder blieb nicht an Unebenheiten
    hängen, das Blatt nahm genau die richtige Menge Tusche auf. Nicht zu viel, dass die Buchstaben ausblühten, nicht zu wenig, dass
    die Tusche auf der Seite hochstand und stundenlang hätte trocknen müssen.


    Der Meister der Bärheimer-Papiermühle schaute Herrn Rafael erwartungsvoll an. „Und, Herr? Seid ihr zufrieden? Sind sie gelungen, die Bärheimer Bütten?



    Rafael zog die Augenbrauen hoch. „Bärheimer Bütten? Wie habt ihr das hinbekommen? Ich meine… so gut? Wir haben hier noch nix…?“
    Natürlich hatte Rafael das Wasserzeichen bemerkt das schwach auf den Seiten erkennbar war.


    Der Papiermeister nahm die Mütze vom Kopf und wendete sie immerzu in den Händen. „Äh… doch, Herr Vogt. Es liegt an den Bäumen hier.
    Hab ich ja vorher auch noch nicht so gesehen. Aber scheinbar ist das Holz hier einfach zauberhaft…äh… ideal. Vielleicht sollten wir noch mehr Bäume im Wald fällen und…“


    Abrupt stand Rafael auf und ihm lag eine scharfe Erwiderung auf der Zunge. Seinen Wald? Der Bärheim einst gerettet hatte? Fällen?
    Dann besann er sich… immerhin wurde ja auch an der Straße gebaut. Die Zeiten änderten sich. Erstaunlicher Weise zum Besseren.


    „Nun gut… dann stellt dieses wunderbare Papier her, in Mengen, sodass wir das Zeug auch exportieren können. Im Imperium und im Ostreich wird viel geschrieben.


    Am Ende können wir damit sogar wirklich Geld verdienen. Und ich selber… werde wohl auch die nächste Zeit einiges aufs Papier bringen. Müssen.“, meinte der Vogt nachdenklich.