Das Festbankett

  • Kaldor zu Ehren wurde ein großes Fest im Palast organisiert.
    Es gab schließlich allerhand zu feiern. Seine Rückkehr aus der Spiegelwelt, die vielen Helden und Überlebenden.
    So wurde allerley aufgebaut und aufgetischt.
    Balduin war irgendwie unwohl seit der Ankunft der Sturmfalken.
    Nicht deswegen, weil es sich um die Sturmfalken handelte, vielmehr wegen Kaldor und den 200 Soldaten, die er nach Valensdorf geführt hatte.
    Er wirkte sehr verändert. Balduin machte sich Sorgen.
    Das Gerücht, dass Kaldor als Usurpator in die Geschichte eingehen wollte, hielt er für Quatscht, doch warfen seine Soldaten ein großes Fragezeichen auf.
    Da kam es Balduin gerade recht, dass er von einem Unbekannten eine Botschaft von Talan erhalten hatte,
    dass in 4 Wochen eine Imperiale Armee in Valensdorf seien könnte.
    Dies behielt er jedoch für sich.


    Selten in den letzten Jahren war der Palast so voll gewesen. Gäste, ein Orden, eine Bruderschaft, eine Armee.
    Wie dem auch sei, die Bediensteten des Palastes leisteten ganze Arbeit und zum Abend hin waren die Tische arrangiert und das Essen stand nun auf den Tischen.

    [align=center]Balduin vom Dunkelsee, Herold des Ankoragahnischen Imperiums,
    Gewinner des Bogenschützenturniers in Mythodea,
    mit dem Leitspruch:
    "Honni soit qui mal y pense"

  • Die Tafeln waren zu zwei langen, parallel verlaufenden Reihen aufgestellt und zogen sich von einem Ende des Festsaales zum anderen. Jeweils an den Kopfenden der Halle waren die großen Kamine geheizt worden, welche Wärme und Licht spendeten. Die Tische waren mit weißen Decken angetan und es standen prachtvolle Kandelaber mit duzenden Kerzen darauf. Unter der Dachkonstruktion hingen an Seilen ausladende Kerzenleuchter und in den schmiedeeisernen Wandhaltern hingen Fackeln, welche den Raum eine angenehme Beleuchtung gaben.


    Die Tische waren festlich mit versilberten Pokalen und Tellern gedeckt... Als Rafael recht früh die Halle betrat, waren die Musiker noch dabei, ihre Instrumente zu stimmen. Er durchquerte den Raum und setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz an die Ehrentafel vor Kopf, wo auch Balduin und Kaldor gleich sitzen würden. Eine eilfertige junge Dienerin mit reizendem Lächeln und zwei Krügen in Händen fragte Rafael schüchtern, ob es Bier oder Wein seinen dürfe, doch der Bärheimer lehnte dankend ab. Schweren Herzens bat er um Wasser… aber vielleicht würde sich später noch eine Gelegenheit für einen Becher Gewürzwein ergeben.


    Jetzt beobachtete er, wie nach und nach die Gäste den Saal betraten. Gemäß Balduins ausdrücklicher Order wurden allen Besuchern die Großwaffen abgenommen, so dass nur die Palastwachen, welche in ausreichender Anzahl entlang der Wände aufgestellt standen, bewaffnet waren.
    Rafael fragte sich, ob er heute Abend die Ordensmeisterin Dame Asunder Eisenwinter in einem eleganten Kleid zu sehen bekommen würde. So ein Auftreten könnte ihrer Sache ja durchaus nützlich sein… aber ihre neunmalkluge Beraterin Livven würde wohl schon darauf gekommen sein… Wenn sie sich gerade mal nicht in dreckigen Spelunken mit Matrosen rumprügelt. Und Rafael brauchte keine Karten, um zu wissen, dass sie diese Dummheit noch verwünschen würde.
    Viel stand auf dem Spiel…

  • „Vergiss es, Fräulein Livven! So werd ich sicherlich nicht auch nur irgendwo hin gehen!“ Asunder blickte an sich hinunter auf das Kleid, dass eigentlich der Alchemistin gehörte und das ihr gerade bis knapp über die Knie reichte. Auch wenn es gewisse Dinge oberhalb der Gürtellinie sicherlich in ein nicht unangenehmes Licht rücken mochte, war es schlichtweg . . . „Furchtbar! Außer, ich darf es da abschneiden.“ Sie zupfte am unteren Saum. „Kniefrei seh ich in solchen Kreisen dann zwar aus, wie Maghnus es mir zu sein unterstellt hat, aber ich kann wenigstens laufen ~ und sein dummes Gesicht würde mir sicherlich den Abend versüßen. Aber . . . nein.“ Sie schlüpfte aus dem Kleid und reichte es Livven zurück. „Nicht hier.“


    Dann wandte sie sich zum Bett, auf dem sie ihre gesamte Reisegarderobe verteilt hatte. Für eine Feier hatte sie sicherlich nicht wirklich etwas dabei, so würde es eben das tun müssen, was ihre Kleidung hergab.


    Wehmütig warf sie einen Blick zu ihrem Rüstzeug, doch es gab Momente, da musste sie wohl alte Gewohnheiten über den Haufen werfen. Das hier war ein anderes Schlachtfeld als die Front gegen das Chaos. Hier führte sie Kämpfe nicht mit ihren Waffen und wahrscheinlich brauchte es hier mehr Schutz vor Worten, als vor Taten. Beim Vater aller Dinge, sie hasste solche Feiern . . .


    Und so verließ sie schließlich in Hose, besticktem Kampfrock, kniehohen Stiefeln, Bluse, geschnürtem Mieder und leichtem Mantelüberwurf, der die Zeichen ihres Ordens und ihres Hauses trug, das Zimmer. Sie rückte die beiden schweren Goldbänder zurecht, die fast ihre kompletten Unterarme bedeckten. Zwergische Arbeit und wahrscheinlich mehr wert, als einige an jemandem wie ihr hier erwartet hätten.
    Irrelevant.
    Sie boten ihr wenigstens ein wenig das Gefühl, gerüstet zu sein.


    Livven im Schlepptau betrat sie schließlich die große Halle. Sie hatte den anderen freigestellt, ob sie sich den Feierlichkeiten anschließen wollten. Von einigen wusste sie zumindest, dass sie an der förmlichen Art des Adels keinen Gefallen fanden und lieber ihren Kopf ins Maul einer Chaosbestie stecken würden, als sich einen Abend in einem solchen Minenfeld aus Vorschriften und Etiketten herumzuschlagen zu müssen, die sie kaum kannten und nicht nachvollziehen konnten.


    Sie ließen sich von den Bediensteten ihren Platz zuweisen und mit einem Blick auf die Ehrentafel begrüßte Asunder Herrn Rafael mit einem Nicken. Dann ließ sie sich von einer hübschen Dienstmagd den Krug mit Gewürzwein füllen, zog, vollkommen undamenhaft, ein Bein an, stellte die Hacke auf die Sitzfläche ihres Stuhls und schien für eine Weile im Schein der Kerzen versunken, so als könne der Lärm der hereinströmenden Menschen ihr nichts anhaben. Oder, als wäre sie einfach nur gerade ganz woanders.


    Everyone's a whore
    We just sell different parts of ourselves.





    [T.Shelby -PB]

  • Interessiert und umtriebig war der neue Hilfspalastpage Danilo mit einem Tablet mit Häppchen auf dem Weg durch die gewundenen Gänge und Zimmer. Auf dem Weg zum Festsaal mit der Haupttafel gab es so viel zu sehen! Überall prägte er sich Gesichter, Wappen und Dienstgrade ein.


    Die Palastwachen wirkten unruhig, eigentlich seltsam für eine Festivität...aber gut, Danilo wusste ja wo das Problem lag.

    "Das hier ist mein Messer für lange Reichweiten und diese drei hier für kurze, das hier für gepanzerte und diese drei für Leichtgerüstete,und das hier.........ich habe keine Ahnung wozu dieses Messer hier gut ist, aber ich finde schon eine Verwendung dafür......."

  • Kaldor hatte Balduin gebeten schon einmal voran zu gehen und danach seinen Ordensbrüder und Schwestern noch einige Weisungen gegeben bevor er schließlich seinen Knappen Torkel zu sich winkte und gen Festsaal stapfte. Dort traf er auf das halbe Dutzend Ordenritter die er dazu auserkoren hatte der Fistivität beizuwohnen. Die Sturmfalken waren gerade in eine Diskussion mit den Palastwachen vertieft. Augenscheinlich wollte man sie dazu bewegen ihre Schwerter abzulegen. Kaldor selbst trug nur das Frosttaler Messer bei sich, dass ihm dereinst Bailos zwei Stürme geschenkt hatte. Seinen Streithammer hatte er bei seinem Ross zurückgelassen und seit dem er sich Lahall zugewandt hatte, hatte er keine lange Klinge mehr bei sich getragen. Er bedeutete den Rittern abzuwarten und schritt an den Wachen vorbei und direkt auf den Kopf der Tafel zu. Dort ließ er sich scheppernd neben Rafael und Balduin nieder. Sogleich wandte er sich an den Truchsess:


    "Balduin, warum werden meine Ritter dazu angehalten ihre Waffen abzulegen?"


    Gleichzeitig ließ er sich einen Krug mit Wasser füllen, trank ihn in großen Zügen leer und verlangte gleich noch einen Zweiten. Der Ritt war anstrengend gewesen...


    Derweil bewegte sich Shananeya mit spielerischer Leichtigkeit zwischen den anwesenden Adeligen und Würdenträgern. Irgendwie hatte sie es geschafft in der kurzen Zeit ihre Rüstung gegen ein Festkleid zu tauschen. Trotz der angespannten Situation musste Kaldor zum wiederholten Male lächeln.

    "Mein Klinge, meine Treue und meine Seele gehören dem Herrn des Lichts. Möge Er sie beanspruchen; sie werden Ihm ewig dienen."



    "Der kürzeste Weg zum Mut ist bedingungslose Ignoranz"

    Edited once, last by Kaldor ().

  • Isador rieb sich die Augen. Vor ihm stand eine Gruppe Ordensritter der Sturmfalken, die auf Partout nicht ihre Schwerter abgegeben wollten.


    "Wie anfangs schon erwähnt meine verheerten Damen und Herren sind es die Befehle des Truchsess, allen Gästen die Waffen abzunehmen um eine angenehmere Atmosphäre für alle Anwesenden zu schaffen. Ich versichere Ihnen allen das ihre Schwerter ordnungsgemäß aufbewahrt werden. Und nun möchte ich sie nochmals höflichst bitten ihre Waffen den beiden Herren neben mir zu übergeben."



    Wieso sind Ritter nur so scharf darauf ihre Schwerter überall mit hin zu nehmen ? Die sind doch nur im Weg und stören beim sitzen?
    : dachte Isador.

    Für den Imperator ...... und das Reich !


    Ich will doch nur den Hof machen :orkgrinz:

    Edited 2 times, last by Steffen ().

  • Bruder Finn ging unruhig durch die große Halle, er versuchte sich abseits der Wachen zu halten, und irgendwie schaffte er das auch. Ein komisches Gefühl, nicht seinen Wappenrock zu tragen, ihn nicht tragen zu dürfen. Er hatte zwar kein Problem damit, die nicht mehr ganz sauberen Sachen zu tragen, die er von ihrer langen Reise nach Valensdorf noch dabei hatte, aber normalerweise wäre es nicht so stark aufgefallen wie an diesem Tag. Umgeben von den ganzen Leuten in ihren schönen Roben, exzellent gearbeiteten Gehröcken und ähnlichem kam er sich weit mehr fehl am Platz vor als er es ohnehin schon war in der Stadt.
    "So, schau'n wir doch mal, wo der Herr Ritter is', von dem Maghnus gesprochen hat." sagte er leise zu sich selbst, während er mit suchendem Blick am Rande der Festivitäten entlang ging. Da fiel sein Blick auf den Ordensmeister der Sturmfalken. Endlich eine Gestalt, die der kannte. Oder, zumindest, von der er den Namen kannte. Wenn er es denn wirklich war. Aber das Wappen schien recht eindeutig zu sein, also entschloss Finn, dass er sich bei dem Ritter doch einfach mal vorstellig machen sollte. Finn ging schnellen Schrittes, aber trotzdem nicht panisch, auf den Teil des Tisches zu, an dem er saß.
    "Meister Kayanee, Ordensritter der Sturmfalken?" fragte Finn genau so, wie Olaf es ihm eingebläut hatte, einen Ritter anzusprechen - zumindest fast genau so. Er wartete ein paar Sekunden, setzte dann sofort ein: "Mein Name ist Finn, von der Bruderschaft des Lichts. Ich sollte Euch beste Grüße von meinem Ordensmeister überbringen, Maghnus von Cadyern, Ordensmeister der Bruderschaft des Lichts, Herrscher von Finsterwalde." Den ersten Teil brachte er recht fix über die Lippen, da er ihn in den Stunden vor dem Fest mehrere hundert Male leise vor sich her gesagt hatte, um es auch ja fehlerfrei vorzutragen, wenn es drauf ankäme. Bei 'Herrscher von Finsterwalde' hingegen ließ er sich Zeit. Schließlich war Maghnus ja noch Herrscher von Finsterwalde. Schließlich hatte das Gericht es noch nicht anders bestätigt.
    "Leider kann Bruder Maghnus heute nicht persönlich anwesend sein, und er lässt sich entschuldigen. Er hat wichtige Dinge zu tun, wie zum Beispiel in einem Zimmer festgehalten zu werden, weil er einfordert, was er normalerweise nicht einfordern müsste."

    Bruder Finn, die letzte Bastion der Bruderschaft des Lichts in Ostfriesland!
    Zumindest noch bis zum Oktober. Irgendwer muss ja die Schleswig-Holsteinischen
    Gefilde vom Chaos befreien! :D
    :bruder:

  • Livven hatte von vornherein gewusst, dass es eine dumme Idee war Asunder ein Kleid aufzuschwatzen. Versucht hatte sie es dennoch, wenn auch nur mit mäßigem Erfolge, auch wenn sie von dem kurzzeitigen Ergebnis gar nicht so abgetan gewesen war. Sicherlich war das Kleid zu kurz gewesen, sie war immerhin deutlich kleiner als der Paladin, doch dennoch hatte es Asunder gestanden. Doch es war einfacher die Richtung des Windes zu ändern, als ihren Willen, und auch wenn die kleinere Alchemistin durchaus Durchsetzungsvermögen besaß und sich nicht so leicht auf der Nase herumtanzen ließ, so gab sie sich schlussendlich einfach geschlagen und verstaute das, was Asunder alles ausprobiert hatte, wieder feinsäuberlich, während ihre Freundin anzog was in ihren Augen besser aussah. Nun, zumindest war es keine Rüstung und etwas weiblicher als sonst.


    Livven selber trug ein schwarzes Samtkleid, das tief dekolletiert war und am unteren Saum in schwarzem Fell endete, dass schwungvoll um ihre Beine strich, während sie Asunder zum Saal begleitete. So wie diese hatte auch sie, wo das Kleid an sich eher schlicht war, goldenen Schmuck gewählt, der sowohl an ihren Handgelenken und Ohren klimperte, so wie das die prachtvolle Kette samt schwarzem Stein den Blick des ein oder anderen galant auf ihre Oberweite leitete. Zusammen mit mehreren schmalen Ringen an ihren zierlichen Fingern und dünnen Kettchen in ihrer Hochsteckfrisur hatte sie nichts mehr mit der jungen Frau eins, die sich vor kurzen noch in einer Taverne geprügelt hatte. Nein, vielmehr hätte auch sie dem Adel selbst angehörig sein können, so wie sie neben Asunder den Saal betrat. Ein Schauspiel, wenn man sie wirklich kannte. Doch da niemand, bis auf von Bärheim, sie anders gesehen hatte, ein glaubwürdiges.


    So ließ sie sich neben Asunder nieder, bevor sie den Blick durch den Raum wandern ließ und den Becher mit Gewürzwein, den man ihr gereicht hatte, zum ersten Mal an ihre vollen Lippen führte. Wie im Hof so machte auch hier dieser Kaldorwerauchimmer einen auf dicke Hose, zählten die meisten Gäste zu ihm. Auch die blonde Frau, die mit ihm geritten war, war anwesend und Livven stupste Asunder leicht an. „Siehst du, sie hat auch Rüstung getragen und sieht in einem Kleid hübsch aus.“ Sie schmunzelte, sah dann zu Rafael herüber, der ebenfalls schon anwesend war. Selbst über den Saal hinweg konnte man das Purpur seines Veilchens leuchten sehen und sie kam nicht drumherum ihr Schmunzeln in einer durchaus dreckiges Grinsen zu verwandeln. Nur kurz, nur für ihn über den Rand ihres Bechers sichtbar, aber Häme genug, bevor sie ihr Getränk wieder senkte und zurück auf den Tisch stellte, während sie sich, als wäre nichts gewesen, wieder an Asunder wand.


    „Ich hoffe es gibt viel Fisch.“ Ihr Blick ging die Tafel entlang auf dem das Essen langsam aber sicher präsentiert wurde und bereits beim Anblick der dampfenden Doraden lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Sie wollte gerade Asunder am Ärmel zupfen ~irgendwie schien diese dauerhaft abwesend~ als sie sah was sich vorne am Ehrentisch abspielte. „Sag mal, war die kleine Ratte nicht auch bei der Verhandlung?“

  • Kaldor, der immer noch abwartend Balduin angeschaut hatte, wandte seinen Blick nun betont langsam nach links und fixierte Bruder Flinn.


    "Er fordert?"


    Kaldor kniff sein linkes Auge zusammen und hob gleichzeitig die rechte Augenbraue.


    "Mein Junge, ich bin gerade erst angekommen und zum einen habe ich noch keinerlei Kenntnis über die Umstände die zur Gerichtsverhandlung führten noch ist dieser Prozess das Wichtigste mit dem ich mich derzeit auseinanderzusetzen habe und zum anderen" fuhr Kaldor streng fort, "hast du dich natürlich zu entschuldigen wenn du unser Gespräch unterbrichst und fürderhin - und das ist ein noch gewichtigerer Umstand - hast du zuerst den Truchsess von Axtfels anzusprechen, so wie es sich ob seines Ranges geziehmt!"


    Das Kaldor momentan an Balduins Stellung zweifeln mochte war das eine, aber das hier jetzt ein allgemeiner Verfall des Anstandes und der guten Sitten erkennbar wurde, war etwas ganz anderes. Auch dies etwas, dass es dringendst mit Balduin und Rafael zu besprechen galt...


    "Richte deinem Herren Folgendes aus: Demut und Geduld führen den Rechtschaffenen zum dem was das Licht ihm zugedacht hat!"

    "Mein Klinge, meine Treue und meine Seele gehören dem Herrn des Lichts. Möge Er sie beanspruchen; sie werden Ihm ewig dienen."



    "Der kürzeste Weg zum Mut ist bedingungslose Ignoranz"

  • Balduin nahm mit einem Schmunzeln Kaldors Reaktion auf Bruder Finn zur Kenntnis um dann seine Frage zu beantworten.


    "Kaldor, wenn alle Ritter, Kämpfer und sonstige Krieger ihre Waffen im Palas angelegt lassen dürfen,
    wird das Personal keine Speisen auftragen können. Es ist schlichtweg zu eng."


    antwortete er ihm.


    Insgeheim war ihm unwohl bei so viele Waffen von verschiedenen Parteien im Palas zu haben.
    Wenn die Männer erst betrunken waren, wer wusste schon wohin dies dann führen würde.
    Es müsste ja nur zum Streit zwischen der Bruderschaft und dem Orden kommen und schon gäbe es ein Gemetzel im Palas.
    Das galt es zu vermeiden, so sollte nur die Palastwache bewaffnet sein.

    [align=center]Balduin vom Dunkelsee, Herold des Ankoragahnischen Imperiums,
    Gewinner des Bogenschützenturniers in Mythodea,
    mit dem Leitspruch:
    "Honni soit qui mal y pense"

  • Rafael nahm einen weiteren Schluck Quellwasser und beobachtete aufmerksam die einströmenden, geladenen Gäste und langsam füllte sich die große Halle des Truchsess von Axtfels.


    Dann kam auch Bewegung an die Ehrentafel. Dame Shananeya trug ein hinreißendes Kleid aus dunkelrotem Samt und eine dazu passende Halskette. Ihre dunkelblonde Mähne hatte sie zu einer der Mode im Imperium entsprechenden Frisur gebändigt, bei der geflochtenen Zöpfe hochgesteckt waren. Da Kaldor gerade von einem Ordensbruder des Lichtes angesprochen wurde, ließ es sich Herr Bärheim nicht nehmen, der Kameradin den Stuhl zurechtzurücken, zumal sie auch neben ihm Sitzen würde. Rafael musterte den Jungen vor Kaldor. Er war unsicher… das ist die eine Sache, aber war er auch vertrauenswürdig? Bärheim dachte an seine verborgenen Stiefelmesser und das offizielle Kampfmesser, dass er im Gürtel trug. Außerdem fragte sich schon die ganze Zeit, ob der Truchsess nicht auch den Ordensmeister Maghnus eingeladen hatte. Auch Shananeya musterte den Bruder kopfschüttelnd, um sich dann leise mit Rafael zu unterhalten. Nach dem ersten Austausch von Höflichkeiten interessierte sie sich natürlich für die Geschichte um das Veilchen. „Lass mich raten… keine alte Kriegsverletzung, nicht wahr?“, meinte sie spöttisch. Rafael verdrehte die Augen. „In der Tat. Ihr wisst doch, verehrte Shananeya… in der Liebe und im Krieg…“ „So?“, fiel sie ihm keck ins Wort, „würde mich nicht wundern, wenn euer Krieg ein elegantes Kleid tragen würde.“, wobei sie den Blick über die versammelten Gäste gleiten ließ. Jetzt musste er doch grinsen.


    Asunder Eisenwinter und ihr Gefolge hatte er beim Gespräch keinen Moment aus den Augen gelassen. Ohne Rüstzeug sah die Ordensmeisterin verändert aus. Auf eine Art verwegen, die Rafael gefiel. Auch schien die Anspannung, welche während der Verhandlung auf ihr lastete, von ihr abgefallen. Doch sein Blick wurde von der Dame Livven angezogen. Auch sie sah… vollkommen verwandelt aus. Fast hätte er sie nicht wiedererkannt. Natürlich bemerkte er den gefährlichen Blick, den sie ihm zuwarf. War sie nun… vom Bösen durchdrungen? So wie Maghnus es vorhergesagt hatte? Rafaels Nackenhaare stellten sich auf und sein Herz schlug schneller…


    Dann fiel im etwas ein… mit hohem Risiko. Aber im Vergleich zu allem anderen, was derzeit sein Gewissen belastete… Unwillkürlich musste er mit den Schultern zucken, was Shananeya bemerkte. „Entschuldigt mich für einen Moment“, meinte er grinsend zu ihr, „ich muss meinem „Krieg“ die Aufwartung machen…“, und zwinkerte ihr verschwörerisch zu, was sie äußerst amüsierte.


    Schnell war der Saal durchquert, allerdings drückten die ungewohnten Stiefelmesser ein wenig. Und nach wenigen Momenten stand Von Bärheim vor Livven, die ihn gespannt anschaute und sich ungeduldig fragte, was nun kommen würde. Rafael begrüßte die Dame Eisenwinter formell und nickte auch respektvoll in die Runde ihrer Gefolgsleute. „Darf ich euch die verehrte Dame Livven für einen Moment entführen?“, fragte er höflich mit einem charmanten Lächeln, fasste Livven an der Hand und zog sie ein paar Schritte mit sich, sodass die anderen das Gespräch der beiden in der Geräuschkulisse des vollen Saales nicht mehr hören konnten.


    „Â Sdrâsswútje, myr Kotonok … Wir zwei hatten, zu meinem allertiefsten Bedauern, einen schlechten Start. Ihr findet mich zerknirscht und reuig, liebe Frau Livven. Mein Verhalten euch gegenüber war unserer nicht würdig. Bitte nehmt meine ehrenhafte Entschuldigung aus tiefstem Herzen an…“, sprach Rafael und schaute sie mit ungespieltem Verlangen an… Um meine Schuld ein wenig abzutragen, möchte ich euch bitten…


    …für den heutigen Abend ein Schmuckstück für mich zu tragen, als Zeichen meiner Reue und Verehrung. Allerdings nur für diesen Abend!“, betonte er den letzten Teil des Satzes deutlich. Dann nahm er ihr einen Schwur ab auf die Ehre der Ordensmeisterin Eisenwinter in Bezug auf die Rückgabe.
    Livven war verwundert und überrascht und ließ geschehen, dass Rafael ihr eine weitere Kette um den Hals legte. Als der gepanzerte Verschluss zuschnappte… machte Bärheim einen raschen Schritt zurück, als… wolle er außer Reichweite kommen… Das angenehme Licht in der ganzen Halle aus Kamin, Fackel und Kerze… erzittere einen Moment, wurde blasser. Einen Augenschlag lang. Die wenigsten bemerkten es. Livven atmete jetzt tief ein und aus… als hätte sie die Luft lange angehalten. Das Silber leuchtete eindrucksvoll und die Insignien von Eis und Ehre traten klar hervor. Rafael war die Erleichterung an der Nasenspitze abzulesen. Nicht das Böse in Persona und also auch kein Häufchen Asche… gut so! Dass sie sich jetzt zudem auch noch wirklich sicher fühlen konnte, sagte er ihr nicht. Warum auch… hier waren sie im Herzen von Axtfels, im Palast des Truchsess. Wenn nicht hier, wo sonst? Dennoch würden Die Drey und der hl. Lewejin mehr als nur… achtgeben… Rafael grinste und malte sich aus, was passierte würde, sollte sie damit was Dummes versuchen. „Ihr seht damit hinreißend aus und das Leuchten betont eure schönen Augen…“, meinte Rafael. „Sollte der Truchsess heute nach dem Essen zum Tanz bitten, darf ich es wagen euch aufzufordern?“, flüsterte er fragend in ihr Ohr…

  • Dieses Mal wartete Finn ab, bevor er antwortete. "Natürlich, entschuldigt die Unterbrechung, Herr." sagte Finn, leicht genervt. Er hatte noch nie viel von Etikette verstanden, noch etwas drauf gegeben oder gar den Sinn verstanden hinter dem ganzen 'hohen Geschwafel'.


    "Allerdings muss ich Euch mit dem Rest enttäuschen. Warum sollte ich zuerst mit dem Truchsess reden, wenn ich ihm doch gar nichts zu sagen habe? Oder soll ich mich zu ihm hinstellen, frei nach dem Motto: 'Oh, guten Tag, Herr Truchsess. Mein Name ist Finn, Ihr habt sicherlich noch nie von mir gehört, und wahrscheinlich werdet Ihr das auch nicht. Darf ich jetzt mit den anderen Leuten hier reden?' und dann erst zu Euch kommen?" plapperte er weiter.


    Während er redete schaute er sich kurz um, und als er die Besetzer des Dorfes sah verfinsterte sich sein Blick. "Desweiteren fühl' ich mich nicht sonderlich gut, die Anwesenheit einiger D... Personen hier schlägt mir auf'n Magen, um's mal nich' ganz so schäbig auszudrücken. Daher bitte ich nun darum, irgendwo hingehen zu dürfen, wo ich nich' mehr in die weit ausgestreuten Fettnäpfchen reintrete, wo es nur geht."

    Bruder Finn, die letzte Bastion der Bruderschaft des Lichts in Ostfriesland!
    Zumindest noch bis zum Oktober. Irgendwer muss ja die Schleswig-Holsteinischen
    Gefilde vom Chaos befreien! :D
    :bruder:

  • Kaldor wollte schon zu einer weit ausholenden Antwort ansetzen, als er sich doch noch eines Besseren besann.
    "Beim Licht der Dreizehn Götter, du darfst gehen..."
    Diese Lichtbrüder waren wirklich über die Maßen roh und ungehobelt. Und Kaldor war nun wirklich niemand der übermäßig auf Etikette bedacht war. Das tragische daran war vor allem das der gute Finn ja eigentlich erkannt hatte wie er es richtig hätte machen können, allein ihm fehlte der rechte Sinn für... Kaldor suchte in seine Gedanken nach dem richtigen Audruck - Konversation? Zivilisation? Womöglich von beidem etwas...


    Innerlich seufzend wandte sich Kaldor wieder Balduin zu.

    "Mein Klinge, meine Treue und meine Seele gehören dem Herrn des Lichts. Möge Er sie beanspruchen; sie werden Ihm ewig dienen."



    "Der kürzeste Weg zum Mut ist bedingungslose Ignoranz"

  • Als Kaldor den Saal betrat geschah dies mit deutlich weniger Aufsehen, als Asunder es erwartet hätte. Etwas, dass sie anerkennend zur Kenntnis nahm. Zielgerichtet. Ohne irgendeine Theatervorstellung, wie die Bruderschaft des Lichts sie geliefert hatte. Die Bruderschaft . . .


    Auf Livvens Wink hin hob Asunder den Kopf und betrachtete mit einem schiefen Grinsen den Bruder an Herrn Kaldors Seite. Dort, wo sie herkam, hätte eine solche Unverschämtheit, sich unaufgefordert einem Herrscher wie Kayanee zu nähern und ihn auch noch anzusprechen, den Knaben, denn allzu viele Jahre zählte der junge Mann nun wirklich nicht, ohne viel Aufsehens den Kopf gekostet. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Nun, vielleicht hatte der Kleine ja Glück und die hohen Herrschaften hatten einen guten Tag . . .
    . . . doch laut dem Blick des Ordensmeisters der Sturmfalken war jemand gerade dabei, den Bogen um ein vielfaches zu überspannen. Mittlerweile hatte sie aufgehört sich zu fragen, wie die Bruderschaft des Lichts es überhaupt so weit hatte bringen können, wenn sie ständig, absichtlich und unabsichtlich, in die Hand biss, die sie fütterte.


    Sie nippte an ihrem Wein, drehte den Becher in ihren Händen und beobachtete die Leute im Saal.
    Ein junger, eifriger Wachposten, der noch immer mit den Sturmfalken darum rang, dass diese ihre Waffen ablegten; geschäftige Bedienstete zuhauf, die alles mögliche durch die Gegend schleppten; Gäste, die sich lautstark über das Essen unterhielten – und leiser über Dinge, von denen sie hofften, dass sie in der allgemeinen Geschäftigkeit nur die Ohren erreichten, für die sie bestimmt waren.
    Balduin an der Ehrentafel, so angespannt, wie es für ein Haifischbecken wie dieses nur angebracht schien. Neben ihnen die junge, hübsche Frau vom Burghof heute morgen, deren Strahlen sogar Asunder ein Lächeln entlockte.
    Zumindest, bis von Bärheim aufstand und um Livvens Gesellschaft unter vier Augen bat. Asunder hob zwar skeptisch eine Braue, ließ die beiden aber gewähren und wandte sich den Kriegern an ihrer Seite zu, die sie begleitet hatten und jetzt unter Lachen den ein oder anderen Kommentar austauschten, bei dem dem jungen Lichtbruder oben an der Tafel wahrscheinlich die Ohren abgefallen wären. Vielleicht hätte er sie aber auch gar nicht verstanden. Manche Dinge bekam man ja erst mit einem gewissen Alter zu sehen . . .


    Genau, der Lichtbruder! Ihr Blick huschte wieder zur Tafel, wo der Junge noch immer vor Kaldor stand, wo es wohl das beste gewesen wäre, schnell zu verschwinden, so dass ein guter Fürsprecher für ihn vielleicht noch auf jugendliche Torheit oder kindliche Dummheit hätte plädieren können. Letzten Endes blieben ihre Augen jedoch auf Kaldor selbst hängen, dessen Haltung und Gestik nach wie vor Gelassenheit ausdrückte, auch wenn in seinen Augen ein ganz anderes Feuer loderte, das auch nicht verschwand, als er den Lichtbruder entließ.
    Nichts, was ihr Sorgen bereitete, im Gegenteil. Und wenn sie die Soldaten betrachtete, die ihm so frei folgten und so offen und stolz
    seine Farben trugen, dann wusste sie durchaus einzuschätzen, wie viel Respekt man ihm entgegen brachte. Und dies, und so manches andere, verschaffte ihm gerade den ihren.


    Everyone's a whore
    We just sell different parts of ourselves.





    [T.Shelby -PB]

  • Grinsend wand sich Danilo um das Grüppchen herum und hielt Paladin Kaldor das Tablett mit Häppchen unter die Nase während er das gehörte einprägte und durchdachte.


    Politisch recht interessant, welche Position die Sturmfalken wohl einnehmen würden? Ratsherr Gregor würde fasziniert sein von diesen Einblicken...


    Mit flinken Blicken prüfte Danilo dabei den Raum nach weiteren verwertbaren Informationsquellen.

    "Das hier ist mein Messer für lange Reichweiten und diese drei hier für kurze, das hier für gepanzerte und diese drei für Leichtgerüstete,und das hier.........ich habe keine Ahnung wozu dieses Messer hier gut ist, aber ich finde schon eine Verwendung dafür......."

  • Livven war überrascht. Wahrlich überrascht und beinahe schon überrumpelt. Was nicht oft vorkam, genauso wie sie fast nie sprachlos war. Doch jetzt, wo von Bärheim sie an der Hand hinter sich herzog, war sie es und konnte nicht anders als, fast schon ein wenig unbeholfen, hinter ihm her zu stolpern. Gefolgt von den rüden Neckereien ihrer Begleiter ~die sie wahrscheinlich ähnlich formuliert hätte, wäre sie nicht die Entführte. Und innerlich rügte sie sich selber, dass sie nicht mehr zustande brachte als Rafael mit großen Augen anzustarren, während er sich bei ihr entschuldigte. Um einen Neuanfang bat und ihr dann auch noch ein Geschenk für den Abend machte. Eine Geste von der sie schon einmal gehört hatte, aber niemals damit gerechnet hatte, dass es einmal sie ereile. Normalerweise warb man eher mit einem gefangenen Fisch um sie...


    Als sich das Metall dann allerdings um ihren Hals legte, war ihr augenblicklich klar, dass es sich nicht nur um eine galante Geste handelte sondern um viel mehr. Dennoch bleckte sie nur kurz die Zähne, auch wenn sich in ihr alles sträubte. Nicht nur wegen dem was die Kette ihr sagte und tat, sondern auch wegen dem wie es sich anfühlte. Livven Krähenauge an die Kette gelegt. Und dann auch noch an solch eine! Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie kurz daran dachte, ihren Urahnen dankbar dafür zu sein, einen rechtschaffenen Weg eingeschlagen zu haben ~was sie allerdings rasch, und ziemlich angewidert, wieder verwarf. Besser war da schon der Blick, den Rafael ihr zuwarf, während er ihr Komplimente machte und sogar darum bat später mit ihr tanzen zu dürfen. Und den sie komischerweise mochte...


    Etwas stimmte hier gewaltig nicht. Es hatte mit den Karten angefangen und jetzt...


    Vielleicht hätte sie einen Schlussstrich ziehen, wo der Spot der Anderen noch in den Kinderschuhen steckte, und Rafael ein weiteres blaues Auge schlagen sollen. Vielleicht hätte sie sich auch einfach abwenden sollen, mit der zerrissenen Kette zu seinen Füßen. Doch ihr Glaube daran, das nichts umsonst geschah und das Schicksal stets einen Plan hatte, ließ sie bleiben, während sie langsam nickte. Zu groß war ihre Neugierde. Zu groß der Wunsch zu begreifen, was die Karten ihr zeigen wollte. Und zu groß das Interesse daran zu erfahren was für Geheimnisse von Bärheim noch mit sich herumtrug.


    Und so fand die kleine Alchemistin schließlich ihre Stimme zurück, während das Metall der Kette weiterhin ungewöhnlich kalt auf ihrer Haut lag, so als ob es sich weigere, ihr wirklich nah zu sein. Und auch ein sachtes Lächeln auf ihre Lippen zurückkehrte ~wofür sie sich unter anderen Umständen selber geohrfeigt hätte. Genauso wie für ihre zu Beginn sehr scheue Stimme, die eine komplett andere Seite an ihr zeigte als die, die ihr Gegenüber bereits von ihr kannte. Und die auch sie überraschte, hätte sie doch eigentlich furchtbar wütend auf ihn sein müssen.
    „Ich danke Euch,“ hörte sie sich stattdessen sagen, fast schon hauchen, bevor Livven sich leise räusperte und zumindest wieder etwas ihrer Selbst zurückgewann. So wurde ihr Lächeln etwas kecker und auch das leichtes Glitzern kehrte in ihre Augen zurück. „Wagt Euch mich aufzufordern und ich werde Euch eine Antwort geben.“ Das gefiel ihr schon wieder besser.

  • Nachdem Shananeya etwas im Magen hatte und wieder klarer denken konnte, entschuldigte sie sich bei den hohen Herren und erhob sie sich. Ihre Blicke schweiften durch den Raum. Rafael stand bei zwei Frauen, die Shananeya gänzlich unbekannt waren. Die Größere der beiden trug kein Kleid, weshalb sie unter anderem Shananeya gleich ins Auge fiel. Sie fiel auf. So viel war klar. Reich geschmückt, aufrecht und stolz…so nahm sie Shananeya auf den ersten Blick wahr. Sie nickte anerkennend „Nett!“ sprach Shananeya leise vor sich hin. Rafael wandte sich jedoch nach einem kurzen Gespräch an die Frau neben der eben Angesprochenen, nahm sie an die Hand und ging mit ihr ein paar Schritte. „Aha! So sieht also sein Krieg aus!“ Shananeya grinste, lies ihren Blick aber weiter durch den Raum wandern. Sie hatte andere Pläne für heute Abend „Da!“ Endlich hatte sie gefunden wonach sie gesucht hatte. Haans Sturmfahrt. Wenn sie heute schon nicht zu ihrem heißen Bad kam, würde sie sich etwas anderem widmen. Sie ging bedächtig auf Haans zu. Unauffällig stellte sie sich an seine Seite, ohne ihn direkt anzusehen. „Was hälst du von einem kleinen Ausflug heute Abend? Ewig halte ich das hier nicht aus“. Haans grinste und nahm einen großen Schluck aus seinem Krug. Er beugte sich ein wenig nach unten zur Seite, schaute dabei aber weiter in die Runde „Gern! …wir wieder allein… oder…?“ Haans zog den Satz in die Länge und lies ihn unvollendet. „Ich frage Amia, ob sie mit will. Würde aber nicht unbedingt darauf bauen!“ Haans freute sich über die Frage und strich sich über den Kinnbart, der mit einer Perle verziert war. „Gib mir einfach ein Zeichen!“ Haans trank weiter und stellte sich wieder aufrecht hin. „Natürlich….danach lass mir kurz Zeit zum Umziehen und dann los“. Shananeya schwebte davon und suchte wieder ihren Platz auf. Für ein kurzes Tänzchen mit ihrem Gatten sollte aber sicherlich noch Zeit sein. Das könnte ein netter Abend werden .

  • Zwischenzeitlich bedeutete Kaldor seinen Rittern ihre Schwerter dem Gardisten Isador zu überantworten.

    "Mein Klinge, meine Treue und meine Seele gehören dem Herrn des Lichts. Möge Er sie beanspruchen; sie werden Ihm ewig dienen."



    "Der kürzeste Weg zum Mut ist bedingungslose Ignoranz"

  • Das Schmunzeln war schnell aus Balduins Gesicht verschwunden.
    Was für eine Unverschämtheit sich Bruder Finn herausnahm.
    Dazu gab es nun einmal Regeln des Anstands?


    Dann wandte er sein Wort an Shananaya und Kaldor.


    "
    Herzlich Willkommen in Valensdorf Shayanaya und Kaldor.
    Lasst uns den Trubel verlassen und uns auf unsere Plätze setzen.
    Schade, dass Rafael noch kurzfristig etwas zu erledigen hatte."


    Langsam schritt Balduin voraus, durch die Menge auf seinen Platz zu.


    Die Halle war bis zum letzten Platz gefüllt.
    Bis alle saßen, konnte nicht aufgetragen werden, weil es so eng und voll war.

    [align=center]Balduin vom Dunkelsee, Herold des Ankoragahnischen Imperiums,
    Gewinner des Bogenschützenturniers in Mythodea,
    mit dem Leitspruch:
    "Honni soit qui mal y pense"

  • Als Rafael sah, dass sich Truchsess Balduin erhoben hatte und Shananaya und Kaldor ansprach, brachte er die Dame Livven rasch wieder an den Tisch von Asunder Eisenwinter und ihrem Gefolge.
    "Vermutlich wird das Essen jetzt aufgetragen, verehrte Liv, also nicht vergessen: Entweder zum Tanze oder vielleicht ein später Spaziergang?", hauchte ihr der Bärheimer verheißungsvoll ins Ohr und lächelte sie strahlend an, wofür sie ihm einen lieblichen Blick schenkte.


    Dann dreht er sich um und ging mit großen Schritten zurück zur Ehrentafel, wo er alsdann Platz nahm. Doch als er der jungen Frau den Rücken zugekehrt hatte…


    … konnte er ein böses Grinsen kaum unterdrücken. Das war ja simpel gewesen, dachte Rafael überheblich. Wie der Schnee im Frühjahr sank sie dahin… in meine ach so großen grauen Augen... Und je mehr sie abgelenkt ist, desto weniger denkt sie an ihre törichte Frage aus der Verhandlung. Gut so.


    Die Diener trugen im ersten Gang "Imperiales Gemüse" auf und Rafael stürzte sich mit Heißhunger auf das gebratene Geflügel. Doch die Gedanken an Liv ließen ihn komischer Weise nicht los. Sie war erschreckend gefährlich, kein Zweifel. Nur wenige Menschen in diesem Saal hinterfragten Dinge… Aber wenn sie nicht locker ließ und er das dumme Spiel weiter trieb, würde es Gelegenheiten geben, sie in trauter Zweisamkeit aus dem Weg zu räumen. Falls nötig.
    Andererseits… er schaute zu ihr hinüber… Sie leuchtete für ihn. Auch ohne die Kette. Ein solches Mädel hatte er noch nie getroffen. Wie patent sie war. Und mit Cleverness könnte man was anfangen… dazu auch noch aus dem Nachbar-Lehen… Hmm… Rafael verschluckte sich am Hühnerfleisch… als er sich bei dem letzten Gedanken ertappte… War er gerade dabei, völlig den Verstand zu verlieren? Wie konnte sie es… wagen? Er hasste nichts mehr als Gefühle.


    Er riss sich von diesem Irrsinn los… und schaute zu Balduin.


    Es wurde Zeit. Entweder oder… Das Pendel schwingt in beide Richtungen…


    Als der erste Gang abgeräumt wurde und die Diener die Getränke nachschenkten, entstand eine längere Pause, welche die Gäste in der Halle von Axtfels wieder zu ausgiebigen Gesprächen nutzten.
    Rafael stand langsam auf, trat zu Kaldor und Balduin und fragte: "Wie abgesprochen... jetzt?"